Der FÖD Volksgesundheit, Sicherheit der Nahrungsmittelkette und Umwelt hat eine Methodologie für einen Selbsttest entwickelt, der Unternehmen helfen kann, die Emission von primärem Mikroplastik in die Umwelt zu verhindern.

Warum ist Mikroplastik problematisch?

Die Anwesenheit von kleinen Kunststoffpartikeln (< 5 Millimeter), dem sogenannten Mikroplastik, in Flüssen und Meeren ist zurzeit ein wichtiges Umwelthema . Diese Partikeln entwickeln sich durch den Abbau von Kunststoff-Zivilisationsmüll (derartige Partikeln nennt man “sekundäres Mikroplastik”) oder sie werden speziell hergestellt, um zu Produkten wie Peeling-Creme oder Zahnpasta hinzugefügt zu werden (für derartige Partikeln wird die Bezeichnung “primäres Mikroplastik” verwendet). Primäres Mikroplastik kann ins Wasser gelangen, z.B., wenn man diese Produkte abgespült hat.

Die Verschmutzung von Meeresgewässern durch Mikroplastik kann negative Auswirkungen auf das Meeresökosystem und die Biodiversität haben. Die Kunststoffpartikeln sind für Wasserorganismen und Tiere schädlich, wenn sie versehentlich als Nahrung aufgenommen werden, was zu einem falschen Sättigungsgefühl führen kann. Der Kunststoff kann auch schädliche Zusatzstoffe enthalten oder Schadstoffe aus den Meeresgewässern können sich am Kunststoff festsetzen. Wenn Wasserorganismen die Kunststoffpartikeln aufnehmen, können Kunststoffpartikeln in die Lebensmittelkette gelangen. So wurde schon Mikroplastik in Muscheln gefunden.

Mikroplastik in Produkten

Laut dem World Economic Forum werden die Ozeane 2050 mehr Kunststoffe als Fisch enthalten. Die Problematik der Wasserverschmutzung durch Mikroplastik ist ein weltweites Problem, das nur durch gemeinsame Anstrengungen gelöst werden kann, und dies über verschiedene Aktionen mit unterschiedlichen Brennpunkten: eine wirksame Abfallsammlung und Abfallverwertung, die Entwicklung von schnell biologisch abbaubaren Kunststoffen, eine Verhaltensänderung (kein Müll am Strand zurücklassen), …

Die Verringerung oder der Ersatz von primärem Mikroplastik in Produkten wie kosmetischen Mitteln oder Reinigungsmitteln kann eine relativ schnelle, einfache Teillösung darstellen. Die Verwendung von Kunststoffen (Kunststoffe sind ein sehr haltbares Material) in Produkten, die nur kurzfristig verwendet werden können, ist auch nicht zu verantworten. Nach Verwendung (denken wir dabei an einer Peeling-Creme oder an Scheuermittel in der Küche), gelangen die Kunststoffpartikeln ins Abwasser. Ein Teil dieser Kunststoffpartikeln werden in Abwasserbehandlungssystemen entfernt, aber ein anderer Teil dringt jedoch durch und gelangt letztlich ins Meer. Dort können sie während Tausende von Jahren zurückbleiben.

Projekt: eine Gebrauchsanleitung für Unternehmen

Die Generaldirektion Umwelt hat eine Methodologie für einen Selbsttest entwickelt, der Unternehmen helfen kann, die Emission von primärem Mikroplastik in die Umwelt zu verhindern. Diese Methodologie wurde in eine Gebrauchsanleitung für Unternehmen umgewandelt. Anhand dieser Gebrauchsanleitung können Unternehmen ihre Verwendung von Mikroplastik ermitteln und Präventivmaßnahmen ergreifen, entweder indem sie alternative Materialien verwenden oder indem sie die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt verhindern.

Diese Gebrauchsanleitung enthält auch eine Liste der Sektoren, für die der Selbsttest für Unternehmen relevant sein kann, beschreibt welche Arten von Mikroplastik für den Test in Betracht kommen, und stellt eine Methode zur Verfügung, um die Emission von Mikroplastik zu bewerten, dies sowohl während der Erzeugung als auch bei der Verwendung eines Enderzeugnisses durch den Konsumenten, und bietet einige alternative Materialien zum Ersatz von Mikroplastik an.

Die folgenden Sektoren kommen in Betracht: Herstellung von Kunststoffgranulat, Verarbeitung von Kunststoffgranulat in Kunststoffgegenständen; Herstellung von kosmetischen Mitteln, Schmierstoffen, Pigmentträgern, Wasserenthärtern, thermoplastischen Klebstoffen; industrielle Anwendungen mit Mikroplastik (zum Beispiel im Rahmen einer Oberflächenbehandlung mit Scheuermitteln).

Sie können die Gebrauchsanleitung (nur auf Englisch) hier herunterladen.

 Möchten Sie mehr erfahren über die Rechenschaft über die Gründe der getroffenen Wahlen, konsultieren Sie das Begleitdokument der Studie. Dieses Begleitdokument kann durch info.environment@umwelt.belgien.be angefordert werden.

Was passiert weiter?

Bei der Erstellung der Gebrauchsanleitung waren nicht alle erforderlichen Informationen verfügbar. Die Gebrauchsanleitung wird künftig weiter aktualisiert und ergänzt werden.

Nähere Auskünfte?

www.noordzee.nl/campagnes/microplastics/  
http://www.greenfacts.org/fr/dechets-marins/ 
www.unep.org/yearbook/microplastics.asp