Chemische Produkte sind Teil unseres täglichen Lebens. Wir gebrauchen regelmäßig Reinigungsmittel, Waschmittel, Bleichmittel, Antikalksprays, Abflussreiniger, Farben etc. Doch der Gebrauch ist nicht risikofrei: verschiedene Umwelt- und Volksgesundheitsprobleme sind dem Gebrauch von Chemikalien in unserem Lebensraum zuzuschreiben.

Wie können Sie sich selbst und Ihre Familie schützen?
Die Website lezenvoorgebruik.be erläutert sowohl die Vorsichtsmaßnahmen zur Verhütung von Vorfällen als auch die Gefahrensymbole auf dem Etikett von Chemikalien und deren Bedeutung. Sie stellt ebenfalls eine Reihe von Animationsfilmen zur Verfügung, die typische Gefahrensituationen zu Hause zeigen. Die Broschüre enthält auch viele Informationen über die häufigsten Vorfälle und wie diese sich leicht vermeiden lassen.

Unter „Einstufung und Kennzeichnung“ finden Sie auch Informationen zu den Alternativen  zu Chemikalien im Haus- und Gartenbereich. 

Strenge Normen
Chemikalien sind strengen Normen unterworfen, um den Verbraucher zu schützen.

Die Föderale Umweltinspektion kontrolliert die Markteinführung chemischer Substanzen.

Deshalb veröffentlichte Europa die Verordnung zur Registrierung, Evaluation und Zulassung von Chemikalien (REACH), um die Risiken der Herstellung und des Gebrauchs von Chemikalien für die Umwelt und die Gesundheit einzuschränken.

Die REACH-Verordnung verpflichtet Unternehmen dazu, Bürgerinnen und Bürgern auf Ersuchen und binnen 45 Tagen nach Eingang des Ersuchens mitzuteilen, ob das von ihnen in Verkehr gebrachte Produkt einen sehr besorgniserregenden Stoff (SVHC) enthält (Artikel 33.2). Die Mission des europäischen Projekts AskREACH besteht darin, den Austausch von Informationen zwischen Unternehmen und Bürger:innen oder Verbraucher:innen zu erleichtern. Es enthält unter anderem eine Datenbank, in der Unternehmen ihre Erzeugnisse kodieren können, die einen oder mehrere SVHC enthalten. Das Projekt ist mit einer Smartphone-App (Scan4Chem) verbunden, die es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, verbrauchernahe Produkte in Geschäften zu scannen und herauszufinden, ob sie SVHC enthalten, oder eine entsprechende Anfrage an den Lieferanten zu senden.  

Pestizide oder Pflanzenschutzmittel sind chemische Produkte, die in der Landwirtschaft und im Garten gebraucht werden, um Pflanzenkrankheiten und Plagen zu bekämpfen. Um den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln sicherer zu gestalten, gibt es spezifische rechtliche Regeln. In der Rubrik „Pestizide“ und auf der Webseite www.fytoweb.be finden Unternehmen Informationen bezüglich der Bedingungen, die Pflanzenschutzmittel erfüllen müssen.

Biozidprodukte sind Bekämpfungsmittel, die unerwünschte oder schädliche Organismen abschrecken, unschädlich machen oder töten. Für Biozidprodukte besteht eine spezielle Gesetzgebung. Im Bereich "Biozidprodukte" finden Sie allgemeine Informationen zu diesen Produkten, wie z. B. Erläuterungen zur Kennzeichnung und Tipps zur Unfallverhütung. Sie sind ein berufsmäßiger Verwender oder ein Händler von Biozidprodukten? Dann schauen Sie für maßgeschneiderte Informationen auf www.biocide.be.

Düngemittel sind Chemikalien, die dafür sorgen, dass Pflanzen besser wachsen oder produzieren. Auch Düngemittel können bei falschem Gebrauch gefährlich sein und die Umwelt belasten. Allgemeine Informationen und die einschlägigen Rechtsvorschriften finden Sie unter der Rubrik „Düngemittel“.

Es besteht auch eine separate Prozedur für den Informationsaustausch bezüglich des Imports und Exports von giftigen Chemikalien. Darüber lesen Sie mehr in der Rubrik „Import und Export (PIC)“.

 

Informationen über ozonzerstörende Gase und fluorierte Gase die das Treibhauseffekt beinflussen finden Sie auf www.klimaat.be / www.climat.be (auf FR und NL).

Beispiele gefährlicher Chemikalien
 

Asbest, Quecksilber, manche Phtalate (Weichmacher die in vielen Kunststoffprodukten gebraucht werden), bromierte Flammschutzmittel und Bisphenol A (eine chemische Komponente, die bei der Produktion bestimmter Kunststoffsorten verwendet wird) sind Beispiele von Schadstoffen.

Endokrine Disruptoren sind ebenfalls gefährliche Stoffe, die das Hormonsystem stören, was sich negativ auf die Gesundheit und die Umwelt auswirkt.

Sind Nanomaterialen (äußerst kleine Materialien) schädlich für Mensch und Umwelt? Mehr Erläuterungen zu Nanomaterialen, ihre Verwendung, Risiken und die Rolle der Regierung finden Sie unter der Rubrik „Nanomaterialien“.
Langlebige Organische Schadstoffe (POPs) sind Chemikalien, die nur schwer abbaubar und besonders schädlich für die Volksgesundheit und die Umwelt sind. Beispiele und einschlägige Rechtsvorschriften finden Sie unter der Rubrik „Langlebige Organische Schadstoffe (POPs)“.


Für dringende medizinische Fragen: Antigiftzentrum: www.poisoncentre.be, 070 245 245 (Erste Hilfe).