Brauchen wir noch Sand?

Nachdem Sand und Kies bereits seit langer Zeit auf dem Festland abgebaut wurde, wurde 1976 mit dem Abbau auch im belgischen Teil der Nordsee. begonnen Sand wird für verschiedene Zwecke verwendet:

• als Baumaterial für Straßen;
• zur Herstellung von Beton für Bauwerke;
• zum Ausgleichen und Erweitern von Stränden, um so die Küstenlinie zu schützen ("Auffüllen der Strände").

Darf man Sand und Kies einfach so abbauen?

Der Abbau von Sand und Kies ist nur in bestimmten Gebieten des belgischen Teils der Nordsee erlaubt (siehe MRO - Maritime Raumordnung). Doch das ist nicht die einzige Bedingung, die erfüllt werden muss. Es braucht weiterhin eine Konzession - (Nutzungsrecht) und eine Umweltgenehmigung (Erlaubnis). Die betreffende Genehmigung wird auf Grundlage eines Gutachtens über die Umweltbelastung erteilt (franz. Abkürzung: RIE - siehe Genehmigungen).

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Sondergebiete

Wo Sand unerwünscht ist

Die Sandbänke vor unseren Seehäfen verhindert die Zufahrt größerer Schiffe, da das Wasser nicht tief genug ist. Die Hafenzufahrten müssen folglich ausgebaggert werden. Die Unmengen auf diese Weise gewonnenen Baggerguts werden an eigens dafür vorgesehenen Stellen wieder ins Meer gekippt. Auch hierfür ist eine Genehmigung erforderlich.

Auswirkungen auf die Umwelt

Die Erteilung von Genehmigungen erlaubt die Kontrolle des Sandabbaus und der Auswirkungen auf die Umwelt, denn durch den Aushub von Sand entstehen gewisse Risiken: 

• Veränderung der Bodenstruktur/der Sandbänke
• starke Trübung des Wassers
• Freisetzung bestimmter (toxischer) Stoffe
• Beseitigung einer Reihe von Organismen, die gemeinsam mit dem Sand abgesaugt werden
• Zerstörung der natürlichen Schutzstrukturen der Küstenlinie

Sie möchten mehr zu diesem Thema erfahren?

Zu Sand- und Kiesabbau informieren Sie:
• das Institut zur Modellberechnung der Nordsee und der Scheldemündung (UGMM)
• FÖD Wirtschaft, K.M.B., Mittelstand und Energie (FÖD Wirtschaft)