Der Walfang ist die in der Öffentlichkeit bekannteste Bedrohung. Er wird von verschiedenen Ländern praktiziert und oft kontrovers diskutiert.

Es gibt verschiedene Walfangarten, die jeweils unterschiedlichen rechtlichen Regelungen unterliegen:
der kommerzielle Walfang (für den ein Moratorium gilt),
der indigene Subsistenzwalfang,
der wissenschaftliche Walfang.

Diese Walfangarten beruhen auf dem Handel mit Walfleisch und Walprodukten, gleich ob legal oder illegal, und müssen von öffentlichen Behörden und den verschiedenen Akteuren streng kontrolliert und überwacht werden, um die Einhaltung zu prüfen.

Außer den Auswirkungen auf die betroffenen Walbestände stellt sich auch die Frage nach dem Wohlergehen der Wale angesichts der Brutalität der verwendeten Methoden.

Die Jagd auf die Großwale

Die Waljagd war eine der Erscheinungen, die in der Geschichte zum Rückgang des Bestandes an Großwalen geführt haben. Zusammen mit unbeabsichtigten Fängen und der Verschmutzung bleibt sie auch weiterhin eine Bedrohung.

Innerhalb der Internationalen Walfangkommission (IWC) ist es keine Frage, ob das Moratorium aufgehoben wird oder ob neue Ausnahmen für den Walfang vereinbart werden, solange die Gesamtheit der notwendigen Schutzmaßnahmen nicht ergriffen worden ist und die Bestände weiterhin gefährdet sind.

Der Fang von Delfinen und Schweinswalen

Die Jagd nach Kleinwalen dient oftmals zur kommerziellen Versorgung des menschlichen Konsums. In bestimmten Ländern dagegen wird das Fleisch einfach als Dünger oder Fischköder verwendet. Außerdem werden Kleinwale von einigen Fischern willkürlich getötet, die sie als Konkurrenten betrachten.

Derzeit werden Delfine in 58 Ländern gejagt: in Japan und in vielen Entwicklungsländern (Mittelamerika, Westafrika,…). In diesen Regionen tendiert der Kleinwalfang zur Zunahme und kommt sogar in Gegenden auf, wo er früher nicht existierte. Diese Zunahme erklärt sich aus dem Bevölkerungswachstum in diesen Ländern und aus dem Profit, den die Fischer aus dieser Tätigkeit erzielen können. Diese Entwicklung ist bisher allerdings wenig untersucht worden. Es ist daher unmöglich zu sagen, wie viele Kleinwale jährlich weltweit getötet werden. Geschätzt wird, dass sich die Zahl der jährlich getöteten Tiere in diesen Ländern zwischen mehreren Hundert und einigen Tausend bewegt.

Arten des Walfangs

Der kommerzielle Walfang

Der kommerzielle Walfang versorgt den Markt mit Derivatprodukten (Fleisch für den menschlichen Genuss oder als Tierfutter, Dünger,…). Obwohl dieser Walfang seit 1987 durch das Moratorium der IWC verboten ist, wird die Jagd auf Großwale immer noch von Norwegen und Island praktiziert (die einen Einwand gegen das Moratorium eingebracht haben).
Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass sich das Moratorium nur auf Großwale bezieht und dass der kommerzielle Fang von Kleinwalen somit nicht verboten ist.

Der indigene Subsistenzwalfang

Der Subsistenzwalfang wird praktiziert, um die Ernährung und kulturellen Bedürfnisse lokaler Gemeinschaften zu gewährleisten. Derzeit erfolgt er in Grönland, Kanada, den USA, in Russland, St. Vincent und den Grenadinen, den Färöer-Inseln,…

Der wissenschaftliche Walfang

Der Mechanismus des wissenschaftlichen Walfangs erlaubt es jedem Staat, so viele Wale zu fangen, wie für den wissenschaftlichen Zweck erforderlich angesehen wird, ungeachtet auch des Alters und des Geschlechts der betroffenen Tiere. Diese Erlaubnis erlaubt somit auch den Fang von Müttern und ihren Jungen, von schwangeren Weibchen usw. Unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung wurden von einer Handvoll Länder bereits mehr als 25.000 Wale von fünf Arten gefangen, seit das Moratorium 1987 in Kraft trat. Dieses System wird sehr kontrovers betrachtet nicht allein, weil das Moratorium unterlaufen und sinnlos gemacht wird, sondern auch weil es mittlerweile viele wissenschaftliche Untersuchungsmethoden gibt, bei denen die Tiere nicht getötet werden müssen.