Elektrizität erleichtert uns den Alltag. Doch erzeugen Transport und Nutzung der Elektrizität elektrische und magnetische Felder. Stellt die Exposition gegenüber diesen Feldern kein Gesundheitsrisiko dar?

Elektrisch oder magnetisch?

Sobald ein Gerät an das Stromnetz angeschlossen ist, also wenn sich der Stecker in der Steckdose befindet, gibt es rund um die Kabel ein elektrisches Feld. Wenn Strom durch die Drähte fließt, also beim Verbrauch von Elektrizität (z. B. wenn eine Lampe brennt oder ein Staubsauger in Betrieb ist), entsteht auch ein magnetisches Feld rund um die Kabel und das Gerät.

Bei dem Strom des Elektrizitätsnetzes handelt es sich um Wechselstrom, dessen Frequenz in Europa 50 Hertz (50 Zyklen pro Sekunde, 50 Hz) beträgt. Die erzeugten elektrischen und magnetischen Felder sind folglich Wechselfelder, die mit der gleichen Frequenz wechseln, wie der Strom selbst: 50 Hz. Damit gehören sie zu der Kategorie von Feldern mit extrem niedriger Frequenz (ELF): von 0 Hz bis 300 Hz.

Expositionsgrenzwerte

Wechselfelder mit einer extrem niedrigen Frequenz erzeugen im Körper einen elektrischen Strom. Wenn die Wechselfelder stark genug sind, kann dieser erzeugte Strom im Körper die Funktion der Nerven und Muskeln stören oder dazu führen, dass Lichtblitze im Gesichtsfeld wahrgenommen werden. Entsprechend der Empfehlung des Rates 1999/519/EG dürfen die Felder die folgenden Grenzwerte nicht überschreiten, um keine der oben genannten Wirkungen hervorzurufen.

• Für das elektrische Feld gilt ein Grenzwert von 5 Kilovolt pro Meter (5000 V/m oder 5 kV/m);
• Für das magnetische Feld beträgt die Grenze 100 Mikrotesla (100 µT).

Die Felder, die uns im täglichen Leben umgeben, sind meist nicht so stark. In dem Menü links finden Sie Informationen über die Exposition im täglichen Leben und über die Art und Weise, wie die Empfehlungen des Rates in die belgische Gesetzgebung umgesetzt worden ist.

Gesundheitsrisiken

Die Grenzwerte wurden festgelegt, um unmittelbare negative Auswirkungen auf das Nervensystem zu verhindern. Ob langfristig (nachteilige) Wirkungen möglich sind, können die Wissenschaftler nicht mit Sicherheit sagen. Wir betrachten hier die geläufigsten Fragen: über einen möglichen Zusammenhang mit Kinderleukämie und Elektrohypersensibilität.

Elektrizität und Kinderleukämie?

Es gibt Hinweise aus epidemiologischen Untersuchungen, dass eine langfristige Exposition das Risiko für Leukämie bei Kindern leicht erhöhen kann. Darum hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (Englisch: IARC, International Agency for Research on Cancer) die magnetischen Niederfrequenzfelder (aus dem elektrischen Stromnetz) als „möglicherweise krebserregend bei Menschen“ eingestuft. Konkret bezieht sich die „langfristige Exposition“ auf einen langfristigen Aufenthalt an Orten, an denen das magnetische Feld über einen Zeitraum von 24 Stunden durchschnittlich höher ist als 0,3–0,4 μT, was in der Nähe einer Hochspannungsleitung der Fall sein kann.

Siehe hierzu insbesondere “Elektrizität und Kinderleukämie".

Elektrohypersensibilität?

Bestimmte Personen leiden unter gesundheitlichen Beschwerden, wenn sie drahtlose Geräte verwenden oder sich in der Nähe elektrischer Geräte befinden, deren Feldstärken bei den meisten anderen Menschen überhaupt keine Beschwerden bewirken. Dieses Phänomen wird in der Rubrik "Elektrohypersensibilität" beschrieben.

Sie können alle Informationen der Rubrik  "Elektrizität" vollständig als PDF-Dokument herunterladen (Informationsblatt "Elektrizität und Gesundheit").