Wer unheilbar krank ist und eine beschränkte Lebenserwartung hat, kann Palliativpflege in Anspruch nehmen.

Bei der Palliativpflege* geht es um Unterstützung von körperlicher, psychologischer, sozialer und spiritueller Art. Sie verlangsamt oder beschleunigt den Sterbeprozess nicht, sondern hilft, die Lebensqualität unheilbar Kranker aufrechtzuerhalten. Dies geschieht z. B. durch Bekämpfung von Schmerzen und Symptomen, durch psychologische Betreuung des Patienten und seiner nächsten Familienmitglieder oder durch Berücksichtigung von Sinngebung und Spiritualität.

Der Dienst für Palliativpflege und ständige Sorgen ist ein ambulanter Dienst zur Entwicklung und Verbesserung der Palliativpflege und der ständigen Sorgen. Die Dienste für Palliativpflege und ständige Sorgen bestehen aus der Hilfe und der interdisziplinäre Begleitung die global angeboten werden zu Hause oder in einer nicht-medischen Einrichtung zur Entsprechung der physischen, psychischen und moralischen Bedarfe der Patienten mit fataler Prognose und ihrer Umgebung. Palliativpflege kann in Krankenhäusern, Genesungsheimen für Senioren* oder Genesungs- und Pflegeheimen* und zu Hause gewährt werden.

 

Palliativpflege im Krankenhaus

Im Krankenhaus unterscheidet man zwei Arten von palliativen Pflegeleistungen:

1. Die spezialisierte Einheit für Palliativpflege
Ungefähr die Hälfte aller allgemeinen Krankenhäuser in Belgien (etwa 50) verfügen über eine palliative Einheit*. Dabei handelt es sich um eine kleine häusliche Einheit für unheilbar kranke Menschen, die nach relativ kurzer Zeit sterben werden. Patienten, die nicht mehr in einem akuten Krankenhaus bleiben können und auch nicht mehr zu Hause gepflegt werden können, bekommen hier eine individuelle Gesamtbetreuung von einem multidisziplinären Team.

2. Das mobile Team für Palliativpflege
Wenn palliative Patienten nicht in einer palliativen Einheit wohnen, kann ein mobiles Team eingesetzt werden. Dieses Team kümmert sich nicht selbst um die palliative Pflegeleistung, sondern erteilt den Teams der Abteilungen, in denen der palliative Patient untergebracht ist, Ratschläge in Bezug auf die Palliativpflege. Es sorgt auch für die permanente Ausbildung und Sensibilisierung des Krankenhauspersonals über Palliativpflege. Alle belgischen allgemeinen Krankenhäuser und ein Teil der isolierten G- und Sp-Abteilungen verfügen über ein mobiles Team für Palliativpflege*.

 

Palliativpflege in Genesungsheimen für Senioren oder Genesungs- und Pflegeheimen

Alle Genesungsheime für Senioren und manche Genesungs- und Pflegeheime müssen Palliativpflege anbieten. In einem großen Teil der Genesungs- und Pflegeheime gibt es außerdem mindestens einen Teilzeitmitarbeiter zur Unterstützung der Palliativpflege in der Einrichtung.

Nähere Informationen über die Genesungsheime für Senioren und Genesungs- und Pflegeheime finden Sie hier

 

Palliativpflege in der häuslichen Umgebung

Die Palliativpflege in der häuslichen Umgebung ermöglicht es den Patienten, in ihrer vertrauten Umgebung zu sterben.

In Belgien bestehen verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der Palliativpflege zu Hause:

- finanziell: Abschaffung der Selbstbeteiligung für bestimmte Hausbesuche und die Palliativpflegepauschale

- Förderung der freiwilligen Betreuung von Pflegebedürftigen: Möglichkeit zum palliativen Urlaub

- spezialisierte Pflegeeinrichtungen: palliative Tageszentren und multidisziplinäre Teams zur Unterstützung der Leistungserbringer in der Pflege zu Hause

Deutschsprachigen Gemeinschaft:
Der Palliativpflegeverband der Deutschsprachigen Gemeinschaft richtet sich an Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, bei denen eine Behandlung oder Therapie nicht mehr möglich ist.

Das Ziel besteht darin, eine bestmögliche Lebensqualität des Patienten zu gewährleisten für die Zeit, die dem Patienten noch verbleibt, und dies durch die Vorbeugung, Befreiung oder Linderung von Schmerz und Symptomen, aber auch durch Kommunikation, durch Eingehen auf die Anliegen und Bedürfnisse des Patienten und seines Umfeldes.
 

* Wortregister