Die Ärztehäuser* in der Wallonischen Region und in Brüssel (Maison médicales) sowie in der Flämischen Gemeinschaft (‚wijkgezondheidscentra‘) verfolgen das Ziel, die Bedürfnisse der Patienten durch ein Angebot an qualitätsvollen, zugänglichen und ununterbrochenen Gesundheitsdienstleistungen zu erfüllen.
In den Ärztehäuser arbeiten in der Regel verschiedene individuelle Leistungserbringer* (Allgemeinmediziner, Krankenpfleger, Krankengymnasten usw.) unter einem Dach. Sie sind Teil eines Konzepts, das als Grundversorgung von Gesundheitsdienstleistungen bezeichnet wird, und arbeiten multidisziplinär.
Die Ärztehäuser werden in der Regel pauschal vom LIKIV finanziert. In Belgien existieren somit zwei verschiedene Systeme zur Finanzierung der Gesundheitsdienstleistungen: die Bezahlung pro Konsultation des Patienten und die pauschale Bezahlung für die Patienten, die sich bei diesen Gesundheitsdienstleistern eingetragen haben.
Konkret heißt dies, dass die Mehrheit der Ärztehäuser im Unterschied zu den Ärzten, die pro Konsultation bezahlt werden, von den Patienten verlangen, sich bei ihnen einzutragen.
Nähere Informationen über die Ärztehäuser in Brüssel und Wallonien (Maisons médicales) erhalten Sie auf der Website der Fédération des maisons médicales, während die Website der Vereniging van Wijkgezondheidscentra ein Verzeichnis aller Ärztehäuser in Flandern enthält.
Arten der Einrichtungen
Die Brüsseler Ärztehäuser unterliegen dem Erlass vom 5. März 2009 über das Angebot der ambulanten Dienstleistungen in den Bereichen Sozialarbeit, Familie und Gesundheit.
In Wallonien ist der wallonische Kodex für Sozialarbeit und Gesundheit vom 29. September 2009 über die integrierten Gesundheitsvereinigungen, zu denen die Ärztehäuser gehören, in Kraft.
Französische Gemeinschaftskommission (COCOF):
Die Ärztehäuser
Die Ärztehäuser sind ambulante Dienste die eine Grundversorgung bieten in einer globalen Vorgehensweise nicht nur organisch sondern auch psychologisch und sozial, die den Kranken betrachten als jemanden der eine persönliche Geschichte hat und sich integrieren in einer familiären, professionellen und sozial-wirtschaftlichen Umgebung. Diese integrierten Sorgen schließt die Prävention ein die verwirklicht werden kann, bei individuellen Kontakten oder bei Aktionen für eine bestimmte Bevölkerung. Ständige Sorgen werden angeboten wobei man die Synthese, die Beherrschung und die Betreuung garantiert in Bezug auf alle Gesundheitsprobleme der Patienten während seiner Versorgung (Art. 14 Dekret vom 5. März 2009).
Zentren für Familienplanung
Die Zentren für Familienplanung sind ambulante Dienste außer des Krankenhauses mit als Ziel die Empfang, Information und Begleitung von Personen, Paaren und Familien im Rahmen ihres affektiven und sexuellen Lebens, wie medizinische Empfängnisverhütung, Schwangerschaftsbetreuung …), psychologische, soziale und juridische Beratungen.
Normung und Zulassung
Französische Gemeinschaftskommission (COCOF):
Die Ärztehäuser und die Zentren für Familienplanung sind anerkannt durch die Französische Gemeinschaftskommission. Ihre Anerkennung geschieht auf der Grundlage genereller und spezifischer Normen festgelegt im Dekret vom 5. März 2009 und in seinem Anwendungserlass vom 4. Juni 2009.
Qualität der Pflege und Sicherheit des Patienten
Französische Gemeinschaftskommission (COCOF):
Die « Maisons médicales » und die Zentren für Familienplanung sind für jeden zugänglich, ohne Diskriminierung in der Sinne des Dekrets der französischen Gemeinschaftskommission vom 9. Juli 2010 bezüglich bestimmter Diskriminierungsarten und der Ausführung des Prinzips der Gleichbehandlung.
Sie respektieren die Deontologie-Regeln und das Berufsgeheimnis in Kraft in ihren Sektoren und versichern die Vertraulichkeit in der Organisation ihrer Räume.
Kontrolle und Beurteilung
Französische Gemeinschaftskommission (COCOF):
Die Normen werden geprüft von der Verwaltung der Französischen Gemeinschaftskommission.
Die „Maisons médicales“ und die Zentren für Familienplanung unternehmen Schritte zur qualitativen Bewertung.