Asbestexposition kann schwere Krankheiten auslösen, die sich erst viele Jahre später zeigen und tödlich verlaufen können. Die Föderale Agentur für Berufsrisiken Fonds (Fedris) und der Asbestfonds (AFA) helfen betroffenen Opfern.
Einatmen von Fasern
Das Risiko besteht hauptsächlich beim Einatmen von Asbestfasern, die bis tief in das Lungengewebe, die Lungenbläschen, gelangen. Die Toxizität von Asbest hängt von der Größe und der Morphologie der Fasern, ihrer chemischen Zusammensetzung (kristalline Struktur, Oberflächeneigenschaften), der Dauer des Kontakts mit den Fasern und der Konzentration der Partikel in der Raumluft ab, die die eingeatmeten Mengen bestimmen. Möglich, wenn auch wesentlich unwahrscheinlicher ist außerdem, dass Asbestfasern über das Wasser oder die Nahrung aufgenommen werden.
Erkrankungen
Fünf Erkrankungen stehen mit Asbest in engem Zusammenhang. Eine Diagnose wird durch die allgemein sehr lange Latenzzeit zwischen der Asbestexposition und dem Auftreten von Krankheitssymptomen erschwert.
1. Asbestose: Hierbei handelt es sich um eine Fibrose der Lunge, die sich verhärtet und ihre Aufgabe, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen, nicht mehr gewährleisten kann. Die Erkrankung tritt zwischen 10 und 20 Jahren nach der Asbestexposition auf. An sich ist Asbestose nicht tödlich, aber sie macht den Erkrankten anfälliger für Infektionen.
2. Pleuraplaques: Pleuraplaques sind Verdickungen des Rippenfells (das sich zwischen der Brustkorbwand und den Lungen befindet), sie haben aber keine Auswirkungen auf die Lungenfunktion. Sie treten zwischen 15 und 20 Jahren nach der Asbestexposition auf.
3. Mesotheliom: Dies ist ein bösartiger Tumor, der das Rippenfell befällt und das Lungenvolumen verringert. Im Allgemeinen tritt ein Mesotheliom erst zwischen 25 und 40 Jahren nach der Asbestexposition auf. Die Erkrankung verläuft immer tödlich.
4. Lungenkrebs: Lungenkrebs entwickelt sich zwischen 15 und 25 Jahren nach der Asbestexposition innerhalb der Bronchien. Rauchen erhöht das Risiko, dass diese Krebsform auftritt, in erheblicher Weise (um das 50fache).
5. Kehlkopfkrebs: Seit kurzer Zeit ist anerkannt, dass diese Krebsform durch Asbest verursacht werden kann.
Informationen und Entschädigungen für Opfer
Für Arbeitnehmer ist die Föderale Agentur für Berufsrisiken zuständig, der Erkrankungen anerkennt, die durch Kontakt mit Asbestfasern entstehen. Dieser Webseite ermöglicht das downloaden:
- der Kriterien für die Anerkennung von Berufskrankheiten, die durch Asbest hervorgerufen werden, und die diesbezügliche Entschädigung sind auf der Website aufzufinden.
- des Antragsformular für die Entschädigung einer Berufskrankheit , mit dem ein gültiger Antrag auf Entschädigung eingereicht wird.
Innerhalb des Föderalen Agentur für Berufsrisiken wurde der Asbestfonds (‘Fonds amiante’) (AFA, siehe http://www.fedris.be/afa/afa_fr.html ins Leben gerufen. Er ist zuständig für erkrankte Personen die bereits entschädigt wurden, für Selbstständige und für Umweltgeschädigte. Seit dem 1. April 2007 leistet der Asbestfonds Entschädigungen bei Asbestose und Mesotheliom. Verstirbt ein an diesen Krankheiten leidender Arbeitnehmer, zahlt der AFA eine Entschädigung an etwaige Hinterbliebene