Auch wenn ein ursächlicher Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern unwahrscheinlich ist, sind die Symptome selbst sicherlich real und verdienen Aufmerksamkeit.

  • Man muss zuerst prüfen, ob unterschwellige Erkrankungen oder ungesunde Lebens- oder Arbeitsumstände vorliegen. Beim Aufspüren von Problemen im Haus, die ein Risiko für die Gesundheit der Bewohner darstellen können, kann der Arzt bestimmte Hilfen anfordern: den Umweltmediziner („Medisch Milieukundigen“, MMK) in Flandern, den Dienst für Analyse des inneren Lebensmilieus („Services d’Analyse des Milieux Intérieurs“, SAMI) in der Wallonie und den Grünen Krankenwagen (Groene Ambulance) in der Hauptstadt Brüssel.

    Nicht nur der Arzt sondern auch der Umweltdienst der Gemeinde, der Beamte der Verwaltung des Wohnungswesens, ein/eine Krankenpfleger(in) oder ein/eine Sozialarbeiter(in) kann als Zwischenperson auftreten. Für die Ermittlung von gesundheitlichen Risiken am Arbeitsplatz muss jeder Arbeitgeber einen internen Dienst für Prävention und Schutz am Arbeitsplatz einrichten oder einen anerkannten externen Dienst beauftragen.
     
  • Nachdem man die medizinischen, psychosozialen und umgebungsabhängigen Bedingungen untersucht hat, ist es erforderlich, eine elektrosensible Person auf eine persönliche, multidisziplinäre und globale Weise zu behandeln.
  • Es werden verschiedene therapeutische Techniken vorgeschlagen, von denen die kognitive Verhaltenstherapie die effizienteste zu sein scheint. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie werden die Patienten dazu ermuntert, ihre vorgefassten Meinungen in Frage zu stellen, um nach anderen Ursachen und Interpretationen ihrer Symptome zu suchen. Es wird auch nach Methoden zum Umgang mit ihren Symptomen gesucht, und falls nötig, erlernen sie Techniken zur Bewältigung des psychosozialen Stresses. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Behandlung rechtzeitig begonnen wird.

Eine Verringerung der Exposition wird von den betroffenen Personen oft als Lösung gesehen. Dadurch geraten die elektrosensiblen Personen jedoch in einen Teufelskreis, in dem die Entstehung von Symptomen, das Zurückführen auf die eine oder andere Quelle elektromagnetischer Felder und der Vermeidungsdrang sich gegenseitig bedingen und verstärken. Manchmal wird viel Geld für Maßnahmen zur Änderung der Lebensbedingungen ausgegeben.

Die Isolation einer Person mit Elektrosensibilität kann durch Unverständnis im Arbeitsumfeld und in der Familie, sowie durch Nichtanerkennung seitens der medizinischen Welt noch weiter zunehmen. Obwohl es zurzeit keine deutlich festgelegte therapeutische Behandlung gibt, steht fest, dass eine gute Beziehung zwischen dem Arzt und dem Patienten und die emotionale Unterstützung der Umgebung wichtig sind.

Sie können alle Informationen dieser Rubrik als Ganzes in einem PDF-Dokument herunterladen (Infoblatt „Elektromagnetische Überempfindlichkeit“).