Human-Biomonitoring ist eine Forschungsmethode, die in einer „Messung im menschlichen Körper“ besteht. Menschen sind Schadstoffen in ihrer Umwelt, in ihrer Wohnung, durch die Nahrung usw. ausgesetzt. Human-Biomonitoring besteht in der Analyse von Urin, Haaren, Blut, Speichel, Muttermilch, Nägeln, Fettgewebe, Samenzellen und anderen Geweben, um die Mengen bestimmter chemischer Stoffe zu bestimmen, die im menschlichen Körper vorhanden sind, und in der Ermittlung der Zusammenhänge mit Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Beim Biomonitoring liefern Expositionsmarker Informationen über unsere Exposition gegenüber chemischen Stoffen und Impact Marker informieren uns über die Folgen des Vorhandenseins dieser chemischen Stoffe in unserem Körper für unsere Gesundheit.

DEMOCOPHES (besteht nur auf English) ist ein europäisches LIFE+-Projekt, in dessen Rahmen 17 Länder die Durchführbarkeit eines Human-Biomonitoring-Programms durch die Europäische Union testen. Belgien ist eines dieser 17 Länder. Der FÖD Volksgesundheit, Sicherheit der Nahrungsmittelkette und Umwelt koordiniert dieses Projekt auf europäischer und nationaler Ebene. Alle teilnehmenden Länder haben so weit wie möglich die gleichen Verfahren angewandt, um vergleichbare Human-Biomonitoring-Daten zu erhalten, die im Rahmen einer öffentlichen Gesundheitspolitik verwendet werden können. Konkret wurden in jedem Land 120 Kinder (6-11 Jahre) und deren Mütter freiwillig untersucht, die Haar- und Urinproben abgaben und Fragen zu Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beantworteten. Ausgewählte Labore haben dann die Haarproben auf Quecksilber und die Urinproben auf Cadmium, Cotinin, Phthalate und Bisphenol A untersucht. Die Ergebnisse dieses europaweiten LIFE+-Projekts wurden in einer übersichtlichen Broschüre präsentiert. Ein detaillierter technischer Bericht (besteht nur auf English) steht ebenfalls zur Verfügung. 

In den kommenden Monaten werden die wichtigsten Ergebnisse in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden. Sie werden außerdem im Rahmen der Verpflichtungen gegenüber der Weltgesundheitsorganisation bei der Konferenz in Parma beraten werden.

Jetzt, wo DEMOCOPHES die Machbarkeit einer harmonisierten Vorgehensweise erwiesen hat, arbeiten die politischen Entscheidungsträger an einem umfangreicheren Programm auf europäischer Ebene, das die Erkenntnis und die Ergebnisse des Pilotprojekts berücksichtigt.

Föderalregierung, Gemeinschaften und Regionen haben gemeinsam den belgischen Teil von DEMOCOPHES im Rahmen des nationalen Aktionsplans Umwelt-Gesundheit realisiert.

Die Rubrik „Human-Biomonitoring“ auf der Website www.nehap.be erläutert Ihnen alles zum Human-Biomonitoring als Analysemethode sowie über die Durchführung und die Ergebnisse des DEMOCOPHES-Projekts in Belgien. Diese Ergebnisse sind auch in einer Broschüre (besteht nur auf Französisch und Niederländisch) zusammengefasst.
Zwei Sachverhalte sind auffallend:
1. Allgemein zeigen die Ergebnisse von DEMOCOPHES, das junge Kinder (6-8 Jahre) eine höhere Exposition aufweisen als ältere (9-11 Jahre), was auf die Notwendigkeit hinweist, in der Politik eine besondere Aufmerksamkeit auf jüngere Kinder zu richten.
2. Die Werte der Biomarker der belgischen Freiwilligen liegen unter dem Durchschnitt aller im Rahmen von DEMOCOPHES ermittelten Gesundheitswerte. Allerdings sind die Quecksilberkonzentrationen und diejenigen bestimmter Phthalate der belgischen Teilnehmer höher als der Durchschnitt der 17 europäischen Länder.
 

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