Allgemeine Informationen
6 % aller Belgier trinken zu viel Alkohol: bei Frauen bedeutet dies mehr als 14 Gläser pro Woche, bei Männern mehr als 21. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Volksgesundheit und die Gesundheitsfürsorge, sondern auch auf die Sicherheit, die Wirtschaft und so weiter.
Besonders besorgniserregend ist der Alkoholkonsum unter Jugendlichen: Fast jeder dritte unter 16-jährige trinkt regelmäßig Alkohol, und jeder fünfte tut dies sowohl unter der Woche als auch am Wochenende. Die Risiken für junge Menschen sind jedoch viel höher, auch langfristig.
Am 17. Juni 2008 unterzeichneten die Gesundheitsminister unseres Landes eine gemeinsame Erklärung zur Koordinierung aller Maßnahmen und Aktionen gegen Alkoholmissbrauch. So entstand auch das Verbot des Verkaufs von Alkohol an Jugendliche, das seit dem 10. Januar 2010 in Kraft ist und vom FÖD Volksgesundheit überwacht wird.
Internationaler Kampf gegen Alkoholmissbrauch
Europäische Union
Die 2006 angenommene europäische Strategie zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs umfasst fünf Hauptachsen:
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Schutz von Kindern und Jugendlichen;
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Verringerung der Zahl der Verkehrsunfälle;
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Prävention der negativen Folgen von Alkoholmissbrauch bei Erwachsenen und am Arbeitsplatz;
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Information und Bildung;
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Erhebung von Daten über den Alkoholkonsum.
Für die Umsetzung dieser Strategie hat die Europäische Union eine Reihe von Institutionen geschaffen. Die drei wichtigsten sind das Forum für Alkohol und Gesundheit, in dem alle Interessengruppen vertreten sind, der Ausschuss für nationale Aktionspläne und Politiken zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs und der Ausschuss für Datenerhebung, Indikatoren und Definitionen.
http://ec.europa.eu/health/alcohol/policy/index_nl.htm
Darüber hinaus kofinanziert die Europäische Union gemeinsame Maßnahmen der Mitgliedstaaten zur Verringerung alkoholbedingter Schäden. Diese Aktion konzentriert sich auf drei Prioritäten:
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Austausch vergleichbarer Daten zwischen den Mitgliedstaaten.
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Förderung der Erzielung eines Konsenses über die Empfehlungen für den maximalen Konsum.
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Förderung des Austauschs bewährter Praktiken zwischen den Mitgliedstaaten.
http://www.rarha.eu/Pages/default.aspx(externer Link)
Weltgesundheitsorganisation
Die globale Strategie der Weltgesundheitsorganisation gegen Alkoholmissbrauch(externer Link) stammt aus dem Jahr 2009 und soll die Politik der Mitgliedstaaten unterstützen. Nationale und lokale Maßnahmen sind nämlich effektiver, wenn sie in einen globaleren Ansatz eingebettet sind.
Auch mit dieser Strategie werden fünf wesentliche Ziele verfolgt:
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stärkere Sensibilisierung für dieses Thema;
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Aufbau einer solideren Datenbasis;
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bessere technische Unterstützung der Mitgliedstaaten;
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Stärkung von Partnerschaften;
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eine effizientere Überwachung, die besser umgesetzt wird.
Die Strategie hält die Mitgliedstaaten außerdem dazu an, nationale Maßnahmen in 10 spezifischen Politikbereichen einzuleiten, darunter die Bekämpfung von Alkohol am Steuer, die Preispolitik für alkoholische Getränke usw.
Auf der Grundlage dieser globalen Strategie wurde ein europäischer Aktionsplan 2012-2020(externer Link) entwickelt. Eine fundierte Beratung der Mitgliedstaaten, die Festlegung von Prioritäten für europäische Maßnahmen und die Verankerung der internationalen Zusammenarbeit sind die Hauptziele dieses Aktionsplans. Die Mitgliedstaaten werden je nach ihrer spezifischen Situation konkrete Vorschläge für Maßnahmen in den zehn Politikbereichen der nationalen Strategie erhalten.
Daten zum Alkoholkonsum
„Het gebruik van alcohol“ ist ein Bericht auf der Grundlage der Gesundheitserhebung 2013 des Wissenschaftlichen Instituts für Volksgesundheit (WIV). Diese Umfrage wird alle fünf Jahre unter 10.000 Belgiern durchgeführt.
European School Survey on Alcohol and Drugs (ESPAD), eine europaweite Umfrage unter 15- und 16-Jährigen. Die letzten Ergebnisse stammen aus dem Jahr 2011 und enthalten spezifische Daten zu Belgien.
Health Behaviour in School-Aged Children (HBSC) ist eine alle vier Jahre durchgeführte Befragung von Kindern im Alter von 11, 13 und 15 Jahren zu ihrem Wohlbefinden, ihrem sozialen Umfeld und gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen. Die letzten Ergebnisse stammen aus dem Jahr 2011 und enthalten spezifische Daten zu Belgien.