INTERESSENKONFLIKTE
Die Diskussionen über die Stellungnahmen zu Influenza H1N1 bei der WHO bzw. über Mediator in Frankreich haben u.a. dazu beigetragen, dass sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien zunehmend auf die Interessenkonflikte wissenschaftlicher Sachverständiger konzentriert.

Der Hohe Gesundheitsrat ist das erste belgische wissenschaftliche Beratungsgremium, das seine eigene Philosophie und eine integrale Vorgehensweise für das Management von Interessenerklärungen und potentiellen Interessenkonflikten durch einen Ausschuss für Berufsethik erarbeitet hat. Dieser Ansatz geht weit über das bloße Ausfüllen einer  ehrenwörtlichen Erklärung hinaus und beruht auf sieben Prinzipien:

  • Als Sachverständige/r ist es unmöglich, keine Interessen zu haben.
  • Es gibt einen Unterschied zwischen Interessen und Interessenkonflikten.
  • Die Sachverständigen werden dazu aufgefordert, ihre Interessen transparent und öffentlich mitzuteilen.
  • Das Ermessen, ob ein bestimmtes Interesse einen potentiellen Konflikt darstellt, obliegt nicht dem/der Sachverständigen, sondern jemandem anders.
  • Einen potentiellen Konflikt zu identifizieren, reicht nicht aus, sondern Konflikte sollen auch gemanaged werden.
  • Die Abgabe und Veröffentlichung einer Stellungnahme erfordert Transparenz bez. der Interessen und potentiellen Konflikte.
  • Auch andere Institutionen sollten ein solches System zum Management potentieller Konflikte anwenden; Zusammenarbeit ist erforderlich.

Bitte klicken Sie hier für eine Liste der Sachverständigen und ihre Interessenerklärungen.