Krankenhausdienstleistungen

Eine Krankenhausdienstleistung* bietet den Patienten eine bestimmte Form von (fachärztlicher) Gesundheitsdienstleistung. Ein Kennzeichen gibt die Art der Dienstleistung an.
Z. B. stehen die Buchstaben ‘M’ für Entbindungseinrichtungen und ‘D’ für Diagnose und medizinische Behandlung. ‘Sp’ verweist auf die Spezialabteilung für Behandlung und Rehabilitation.

Zulassung der Krankenhausdienstleistungen
Jede Dienstleistung in einem Krankenhaus muss zugelassen werden und den jeweiligen besonderen Normen entsprechen, z. B. für:
- die Mindestkapazität an Betten und die Auslastung/der Belegungsgrad
- die technische Ausstattung
- das ärztliche und pflegende Personal und die Heilhilfsberufe
- das Aktivitätsniveau.

Versorgungsprogramme

Versorgungsprogramme* wurden im belgischen Gesundheitswesen eingeführt, um dem Patienten zum richtigen Zeitpunkt die geeignete Versorgung zu erteilen. Diese Versorgung wird in einem koordinierten Zusammenhang angeboten: sowohl über eine Aufnahme in einem Krankenhaus, als auch ambulant oder als Eintagesbehandlung. Versorgungsprogramme wirken multidisziplinär* und transversal. Das bedeutet, dass mehrere Leistungserbringer* und verschiedene Disziplinen, über die Grenzen des Krankenhauses hinweg und zwischen den Gesundheitspflegeeinrichtungen untereinander zusammenarbeiten.

Die heutigen Versorgungsprogramme sind spezialisierte Versorgungsprogramme. Sie zielen ab auf Gruppen von Patienten mit einer speziellen Pathologie (z. B. Herzprobleme) oder auf einen organisatorischen oder funktionalen Aspekt einer Einrichtung (z. B. Aufnahme von Notfällen).

Zulassung von Versorgungsprogrammen
Wenn eine Einrichtung ein bestimmtes Versorgungsprogramm anbieten will, muss es einige Charakteristiken oder Parameter erfüllen. Diese können sich beziehen auf:
- die Zielgruppe;
- die Art und den Inhalt der Versorgung;
- das minimale Aktivitätsniveau;
- die verlangte Infrastruktur;
- den verlangten medizinischen und nicht-medizinischen Personalrahmen und Sachverstand;
- Qualitätsnormen und Normen in Bezug auf die Qualitätskontrolle;
- betriebswirtschaftliche Kriterien (um die finanzielle Gesundheit und Lebensqualität von Versorgungsprogrammen zu verwalten, z. B. indem ein Nachweis über die verrichtete Tätigkeit verlangt wird);
- geografische Zugänglichkeitskriterien (z. B. für das Versorgungsprogramm für Kinder müssen die verschiedenen Teile am selben Standort angeboten werden, nämlich Krankenhausaufnahme, ambulante Konsultationen …).
 

Übersicht über die Versorgungsprogramme

Unten finden Sie eine kurze Übersicht über die bestehenden Versorgungsprogramme. Im Rahmen dieser Versorgungsprogramme können auch verschiedene Arten von Versorgungs- und Teilprogramme vorkommen, abhängig von der Diagnose und den konkreten Behandlungsmöglichkeiten. Für jedes Versorgungsprogramm und Teilversorgungsprogramm gelten gesetzlich bestimmte Normen, welche die Einrichtung einhalten muss.


- Reproduktive Medizin
Dieses Versorgungsprogramm zielt auf die Diagnose und Behandlung von Unfruchtbarkeit ab.


- Kardiale Pathologie
Dieses Versorgungsprogramm ist für Patienten mit Herzstörungen oder Herzversagen bestimmt.


- Onkologie
Das Versorgungsprogramm ‘Onkologie’ wendet sich an Krebspatienten. Der Patienten wird auf eine globale Weise behandelt, mit der erforderlichen Aufmerksamkeit für Prävention, Diagnose, Behandlung und Palliativpflege. In der Onkologie bestehen die folgenden Versorgungsprogramme: ‘Onkologische Grundversorgung’, ‘Onkologie’ und ‘Brustkrebs’. In diesem Versorgungsprogramm wird großen Wert auf das Gespräch zwischen den betroffenen Leistungserbringern über den einzelnen Patienten gelegt.


- Versorgungsprogramm für Kinder
Dieses Versorgungsprogramm richtet sich an die Diagnose, Behandlung und Beobachtung von Krankheiten bei Kindern. Die verschiedenen Teile dieses Versorgungsprogramms müssen am selben Standort angeboten werden. Das Interesse des Kindes steht im Mittelpunkt. Deshalb muss die Einrichtung bestimmte Anforderungen erfüllen, z. B. die Organisation von Spielen und Freizeitbeschäftigungen für die kleinen Patienten im Krankenhaus.


- Versorgungsprogramm für den geriatrischen Patienten
Im Rahmen dieses Versorgungsprogramms stehen die Diagnose, der therapeutische Prozess und die Rehabilitation und Beobachtung des geriatrischen Patienten im Mittelpunkt. Mit einem pluridisziplinären Ansatz möchte man eine möglichst gute Wiederherstellung des Patienten erreichen. Dadurch kann man nach einer möglichst großen Selbsthilfe und Lebensqualität der älteren Person streben.

Für das Versorgungsprogramm für den geriatrischen Patienten kommen ausschließlich Patienten mit einem hohen Alter (Durchschnittsalter > 75 Jahre) und einem geriatrischen Profil* in Betracht, die in einem allgemeinen Krankenhaus aufgenommen sind. Dort gewährleisten multidisziplinäre Teams aus Ärzten, Krankenpflegern und Heilhilfsberuflern eine Versorgung, die auf den einzelnen Patienten angestimmt ist.

Geriatrische Patienten in Belgien genießen einen breiten Fächer an Versorgungsformen. Die Versorgung wird möglichst weit auf die Bedürfnisse des individuellen Patienten abgestimmt. Das Versorgungsprogramm umfasst mindestens die geriatrischen Konsultationen, die mehrtägige Aufnahme in einer Geriatrieabteilung sowie eine externe geriatrische Liaison. Um die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten, arbeitet die geriatrische Abteilung des Krankenhauses mit Leistungserbringern außerhalb des Krankenhauses zusammen (z. B. praktische Ärzte).
Um zugelassen und somit finanziert zu werden, muss jedes Versorgungsprogramm für den geriatrischen Patient strikte Zulassungsnormen erfüllen.

 

Kontrolle, Qualität und Beurteilung

FLandern:
Die Kontrolle von Krankenhausabteilungen und Pflegeprogrammen ist Teil der Inspektionen und Audits von Krankenhäusern.
 

Französische Gemeinschaftskommission (COCOF):
Spezialisierte Krankenhausdienste anerkannt durch die Französische Gemeinschaftskommission
Die Französische Gemeinschaftskommission anerkennt nur einen spezialisierten Dienst : das Zentrum für Traumatologie und Wiedereingliederung (Centre de Traumatologie et de Réadaptation, CTR). Seine Anerkennung ist gültig für 117 Betten SP (Wiedereingliederung), von denen 29 S2-Betten (Spezialisation lokomotorische Pathologie) und 88 S3-Betten (Spezialisation neurologische Pathologie) von denen 6 KOMA-Betten (Untersuchungszentrum für Komapatienten).

Anerkennung

Das Zentrum für Traumatologie und Wiedereingliederung wird anerkennt durch die Französische Gemeinschaftskommission.
Seine Anerkennung geschieht auf der Grundlage genereller und spezifischer Normen festgelegt im Gesetz über die Krankenhäuser und andere Pflegeeinrichtungen koordiniert am 10. Juli 2008 und im Erlass der Exekutive der Französischen Gemeinschaft vom 5. November 1987.

Pflegequalität und Sicherheit des Patienten
Der Krankenhausdienst ist gebunden an die Einhaltung des Gesetzes von 22. August 2002 bezüglich der Ansprüche der Patienten (Niederländische Fassung oder Französische Fassung).

Prüfung und Bewertung
Die Normen werden geprüft von der Verwaltung der Französischen Gemeinschaftskommission.
 

Wallonische Region:
Die Behandlungen, die in den Krankenhäusern auf wallonischem Territorium durchgeführt werden (außerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft) oder in den 4 französischsprachigen Universitätskliniken (St Luc Woluwé, Erasme, Lüttich und Mont-Godinne) unterliegen den gleichen Genehmigungsverfahren wie alle anderen Teile des Krankenhauses.
Für die wallonische Region und die Universitätskliniken, die von der französischen Gemeinschaft abhängen, besuchen Sie das Portal "Action Sociale et Santé en Wallonie".
 

Gemeinsamen Gemeinschaftskommission (Brüssel):
Die Normen werden jährlich vom Inspektionsdienst und Gesundheitsdienst der gemeinsamen Gemeinschaftskommission geprüft. Weiter gibt es Kontrollen bei einer Änderung der Zahl der Bette, einer Änderung des Verwalters, einer Änderung innerhalb eines Vereins ohne Erwerbszweck, wie des Namens des Vereins ohne Erwerbszweck, der Anschrift oder des Standorts, einer Änderung der Zielsetzungen der Institution oder der Anerkennungsnormen.
 

* Wortregister