Als Antwort auf die Frage des Europäischen Parlaments im Jahr 1997 kam 1999 das Gesetz über die nicht konventionellen Praktiken* vom 29.04.1999 (Belgisches Staatsblatt vom 24.06.1999) zustande, wobei die Grundprinzipien des Gesetzes über die nicht konventionellen Heilmethoden festgelegt wurden. Dieses Rahmengesetz bildete den Anfang für die Zulassung von vier nicht konventionellen Heilmethoden: Osteopathie, Chiropraktik, Akupunktur und Homöopathie.

Die verschiedenen Berufsverbände der nicht konventionellen Praktiken wurden gesetzlich anerkannt (Durchführungserlass B.S. 26.02.2003).
Momentan wird die Gesetzgebung in Bezug auf die obligatorische Registrierung und die Zulassungsnormen für jede der vier anerkannten nicht konventionellen Praktiken ausgearbeitet.
Die Kammern der nicht konventionellen Praktiken haben folgende Definitionen aufgestellt:

Osteopath

Der Osteopath wurde ausgebildet, um die Osteopathie bei seinen Patienten anzuwenden. Osteopathie ist ein therapeutischer und diagnostischer manueller Approach der Pathologien, der sich ausschlieβlich auf das nicht normale Bewegen des Bewegungssystems (lokomotorischen Systems) und des peripheren Nervensystems konzentriert.
 

Chiropraktiker

Ein Chiropraktiker befasst sich mit den Beeinträchtigungen an der Wirbelsäule und dem Nervensystem. Die Betonung liegt auf den manuellen Techniken (mit der Hand) inklusive Mobilisierung und Manipulation von Gelenken unter besonderer Aufmerksamkeit für Subluxationen. Damit wird beabsichtigt auch das Funktionieren des Nervensystems und der allgemeinen Gesundheit zu verbessern.
 

Akupunkturist

Der Akupunkturist verwendet die Akupunktur als Behandlungsmethode. Die Akupunktur ist ursprünglich ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Dabei werden rostfreie Stahlnadeln an sogenannten Akupunkturpunkten in den Körper gesteckt. Bei der modernen Anwendung können eventuell andere Stimuli auf gewählten Punkten angewandt werden, wie die Bestrahlung mit Laser, einem niederfrequenten Wechselstrom auf den platzierten Nadeln oder sogar die Verabreichung von geringen Injektionen in die Akupunkturpunkte.
 

Homöopath

Der Homöopath verwendet die Homöopathie bei der Behandlung des Patienten.
Das Ziel der homöopathischen Behandlung besteht darin, eine therapeutische Wirkung auf die Symptome und eine Erhöhung des allgemeinen Gesundheitsniveaus zu erzielen, indem ein naturgetreues, dynamisiertes und eventuell verdünntes Arzneimittel verabreicht wird, um dadurch eventuelle Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.


Nähere Informationen im Zusammenhang mit der Homöopathie finden Sie auf der Website der FAGG.

* Wortregister