Durch Europa auferlegte Reglen

Handys verwenden Funkwellen. Deshalb fallen sie unter die europäische R&TTE-Richtlinie 1999/5/EG (R&TTE steht für „Radio and Telecommunications Terminal Equipment“). Der Hersteller muss belegen, dass seine Produkte die Mindestanforderungen dieser Richtlinie erfüllen, die sich auf Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit und den zweckmäßigen Gebrauch des Frequenzspektrums verschärfen.
Deshalb muss der Hersteller seine Produkte testen, um sicher zu gehen, dass sie alle Kriterien erfüllen. Die Grenzwerte und das Messverfahren sind in der harmonisierten Euronorm EN 50360 unter der R&TTE-Richtlinie beschrieben. Diese Norm kann auch beim Belgischen Institut für Normung konsultiert werden.

Die wissenschaftliche Grundlage für das Festlegen der Grenzwerte, um die Gesundheit gegen die Auswirkungen der elektromagnetischen Strahlung zu schützen, sind die Empfehlungen der ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection). Laut der ICNIRP darf der Strahlungsabsorptionswert (SAR) infolge elektromagnetischer Strahlung bei der Exposition des Kopfes nicht größer als 2 W/kg, gemittelt über 6 Minuten und für 10 g Gewebe, sein. Dieser Grenzwert gilt auch für Mobiltelefone und dient dazu, den Kopf gegen thermische Belastungen zu schützen.

Es ist bekannt, dass Funkwellen vom Körper absorbiert werden. Das heißt, dass die elektromagnetische Energie der Funkwellen im Körper in Wärme umgesetzt wird. Dies nennt man den thermischen Effekt. Da Telekommunikations- und Radiogeräte diese in der R&TTE-Richtlinie beschriebenen Normen erfüllen müssen, besteht dafür keine Gefahr.

Regeln in Belgien

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Gebrauch von Handys durch Kinder. Ab dem 1. März 2014 gelten spezielle Regeln für den Verkauf von Handys und die Werbung für Kinder.

Des Weiteren gelten ab dieselbe Datum spezielle Regeln um der Konsument zu informieren über der SAR-Wert: hierzu lernen Sie mehr auf diese Seite (unt er den Titel “Wo finde ich den SAR-Wert eines Handys?”).

Was ist ein SAR-Wert?

Die Maßeinheit, die verwendet wird, um die Umsetzung von Energie in Wärme wiederzugeben, ist die Spezifische Absorptionsrate (im Englischen „Specific Absorption Rate“, SAR), die in Watt pro Kilogramm (W/kg) ausgedrückt wird. Der SAR-Wert beschreibt in der Tat die Geschwindigkeit, mit der die Funkwellen im Körper aufgenommen werden.

Für jedes Handymodell muss der Hersteller den SAR-Wert messen. Nur drahtlose Geräte mit einer niedrigen Durchschnittsleistung (weniger als 20 mW, wie beispielsweise ein Bluetooth-Gerät) sind von den SAR-Messungen befreit.

Das Messverfahren ist standardisiert und verläuft wie folgt:

Ein zu testendes Mobiltelefon wird am Ohr des Kunstkopfes befestigt. Der Kunstkopf ist mit einer Flüssigkeit, die die gleichen elektrischen Eigenschaften wie das menschliche Gewebe aufweist, gefüllt. In dem Kunstkopf werden Messgeräte (Sonden) installiert. Sie messen die Verteilung des elektrischen Feldes, das durch ein Handy produziert wird. Auf Basis dieser Messungen wird der SAR-Wert berechnet.

Gibt der SAR-Wert die tatsächliche Exposition wieder?

Da die Norm das Messverfahren sehr genau beschreibt, geht jedes Laboratorium auf die gleiche Art und Weise vor. Dies führt dazu, dass die Messergebnisse, unter Berücksichtigung einer gewissen Messunsicherheit, reproduzierbar und zuverlässig sind. Das bedeutet aber nicht, dass der SAR-Wert, den man im Test ermittelt, mit der tatsächlichen Exposition übereinstimmt. Während des Tests sendet das Handy ja mit seiner maximalen Leistung. Aber in der Praxis ist die Sendeleistung variabel. Ein Handy passt seine Sendeleistung nämlich je nach der Empfangsqualität automatisch an: Ein besserer Empfang bedeutet eine geringere Sendeleistung.

Auch die Art und Weise, wie man sein Handy benutzt (mit einem Kopfhörer oder ob man SMS-Nachrichten verschickt, anstatt zu telefonieren) hat einen Einfluss auf die tatsächliche Exposition, d.h. auf den tatsächlichen SAR-Wert. Dieser kann dadurch bis zu 1000-mal kleiner sein als der in dem Test ermittelte SAR-Wert.

Wo finde ich den SAR-Wert eines Handys?

Sie finden den SAR-Wert eines Handys oder Smartphones in der Gebrauchsanweisung oder auf der Webseite des Herstellers. Ab dem ersten März 2014 ist jede Verkaufsstelle verpflichtet, den SAR-Wert der Mobiltelefone anzugeben. Der SAR-Wert wird dann nicht mehr nur in den Geschäften ausgewiesen, sondern auch beim Online-Verkauf. Dies wird durch den Königlichen Erlass über die Bereitstellung von Verbraucherinformationen über die spezifische Absorptionsrate von Mobiltelefonen und über die Werbung für Mobiltelefone geregelt. Mehr Informationen? Sehen Sie sich unsere Liste der häufig gestellten Fragen an.

Die SAR von den auf dem Markt befindlichen Mobiltelefonen liegt meistens in einem Bereich von 0,2 bis 1,6 W/kg. Die meist vorkommenden SAR-Werte liegen um 0,8 - 0,9 W/kg. Eine Übersicht der SAR-Werte finden Sie auf den Websites  „Mobile Manufacturers Forum“ und deutsches „Bundesamt für Strahlenschutz“, BFS. In der Abbildung sehen Sie die Verbreitung der SAR-Werte gemäß der BFS-Liste (2008).

SAR-wert DE

Die Überwachung der Einhaltung der vorigen Reglementierungen erfolgt durch den FÖD Wirtschaft, KMB, Mittelstand und Energie und den FÖD Volksgesundheit, Sicherheit der Nahrungsmittelkette und Umwelt.