NIDCAP in einem Ausbildungsvertrag
NIDCAP ist die Abkürzung für „Newborn Individualised Developmental Care and Assessment Program“. Dieser Versorgungs- und Interventionsansatz beinhaltet eine vertiefte Ausbildung in der entwicklungsfördernden Betreuung auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, um die Entwicklung von Frühgeborenen und die sichere Bindung an ihre Eltern zu unterstützen. NIDCAP wurde speziell für Babys entwickelt, die sich im Dienst für neonatologische Intensivmedizin (Kennbuchstaben NIC) aufhalten.
Das Entwicklungsstadium des Frühgeborenen wird bei diesem Ansatz nicht über dessen Gestationsalter, sondern über sein Verhalten widergespiegelt. Eine NIDCAP-Fachkraft lernt, Babys zu beobachten und Anzeichen von Stress und Wohlbefinden zu erkennen. Im nächsten Schritt werden Entwicklungsziele und Empfehlungen für die Betreuung und Pflege des Babys im Rahmen eines individuellen Betreuungsplans festgelegt.
Durch die Investition in die NIC-Dienste von NIDCAP und andere weniger tiefgründige Ausbildungen in der entwicklungsfördernden Betreuung wie „Family and Infant Neurodevelopmental Education“ (FINE, Lehrplan für familien- und kindzentrierte neurologische Entwicklungsförderung) und „Compréhension de langage de l'enfant“ (CLE, Verständnis der kindlichen Sprache) werden die Eltern durch speziell ausgebildetes Personal unterstützt und betreut. FINE und CLE sind Ausbildungen, die in semi-intensiven Umgebungen und Entbindungsdiensten besonders gefördert werden, da die Möglichkeit besteht, die mit diesen Ausbildungen verbundenen Aufgaben während der Versorgung und somit während des Bereitschaftsdienstes auszuführen. Indem die Auszubildenden über die Pflege und die ihnen vermittelten Fähigkeiten nachdenken, können Sie ihre Unterstützung für Mutter und Kind auf die „nächste Stufe“ heben.
2022 veröffentlichte das Föderale Fachzentrum für Gesundheitspflege einen Bericht über die entwicklungsfördernde Betreuung für Frühgeborene und ihre Familien in der Neonatologie mit Empfehlungen für die Umsetzung der kind- und familienzentrierten entwicklungsfördernden Betreuung (Infant- and Family-Centred Developmental Care, IFCDC). Eine der wichtigsten Empfehlungen an den Gesundheitsminister in Zusammenarbeit mit dem FÖD Volksgesundheit, den Krankenhäusern und Krankenhausnetzwerken ist es, die Kenntnisse des Personals über die Grundsätze der IFCDC zu verbessern. Der Ausbildungsvertrag zu entwicklungsorientierter Betreuung und NIDCAP wurde entsprechend weiterentwickelt.
Jeder NIC-Dienst in Belgien erhält ein jährliches Budget von 5.000 Euro für die Ausbildung im spezifischen FINE-, CLE- oder NIDCAP®-Programm, um die Umsetzung einer entwicklungsorientierten Betreuung zu gewährleisten.
Die entwicklungsorientierte Pflege besteht aus:
- der Reduzierung von Stress durch Umweltfaktoren (wie Lärm, zu viel Licht, starke Gerüche), dadurch Schutz der Schlafphasen des Babys und Förderung der Nähe zwischen Mutter und Baby;
- der Förderung der neurosensorischen Reifung des Babys durch eine spezielle Pflege des Frühgeborenen;
- der Unterstützung der Eltern, das Verhalten ihres Babys zu verstehen, um die Bindungsbeziehung während des Aufenthalts in der Neonatologie und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zu fördern;
- der Unterstützung des Stillens.
>>> Praktische Empfehlungen und didaktische Materialien <<<
In dieser Rubrik finden Sie didaktisches Material und praktische Empfehlungen, die dem Prinzip der entwicklungsfördernden Betreuung folgen und die Vorteile für das Baby und dessen Familie aufzeigen.
1. Kommentierte Videos von Pflegeverhaltensweisen (auf Französisch):
⇒ Haut-an-Haut
⇒ Siehe auch:
- Stimulation des Geschmackssinns
- Stimulation des Geruchssinns
- Fläschchengabe in der Seitenlage
- Wickeln in der Seitenlage
- Sondenernährung
- Eingewickelt baden
- Eingewickelt wiegen
- Lagerung des Babys
- Fersenpunktion
- Erfahrungsbericht Eltern und Krankenschwester
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2. Dokumente:
Cue-based Feeding: Praktische Empfehlungen für die Ernährung von Frühgeborenen