Dieses wichtige Abkommen (FR) ist am 1. März 2011 zwischen dem Holzsektor und dem Minister für Klima und Energie unterschrieben worden. Zum ersten Mal in Belgien und Europa haben die verschiedenen Akteure des Holzsektors vereinbart, ihr Angebot an umweltfreundlichen Produkten auszuweiten und Kunden beim Kauf für die Wichtigkeit von nachhaltigem Holz zu sensibilisieren.

In diesem Abkommen verpflichten sich die Akteure des Holzsektors dazu, lediglich Holz legaler Herkunft zu verwenden, sowie ihr Angebot an Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern auszuweiten. Gegen 2018 wird der Anteil primärer Holzerzeugnisse (=Schnittholz und Plattenwerkstoff) von 15% auf mindestens 35% steigen. Alle drei Jahre ist eine Marktuntersuchung vorgesehen, um die Entwicklung zu verfolgen.

Das Abkommen ist am 7. April 2011 im Belgischen Staatsblatt veröffentlicht worden. Nachstehend finden Sie die Grundprinzipien:

Kommunikation und Sensibilisierung
• Die unterzeichnenden Parteien stellen eine regelmäßige und gemeinsame Kommunikation sicher, um die Konsumenten über die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Wichtigkeit der nachhaltigen Waldzertifizierung zu informieren und zu sensibilisieren.
• Die unterzeichnenden Parteien organisieren Informationskampagnen, um ihre Mitglieder und die Konsumenten von der Wichtigkeit der nachhaltigen Waldzertifizierung zu überzeugen und die nachhaltige Waldbewirtschaftung und den Gebrauch zertifizierter Rohstoffe zu bewerben.

Illegales Holz
• Die Mitglieder der unterzeichnenden Parteien arbeiten zusammen bis zur Inverkehrbringung von legal produzierten Holzprodukten und werden alles tun, um nachzuweisen, dass diese Holzprodukte und deren Rohstoffe einen legalen Ursprung haben und die CITES-Konvention respektieren.

Zertifiziertes Holz
• Der Anteil des auf den Markt gebrachten gesägten Nadelholzes, der gesägten tropischen Laubbäume, des gesägten Hartholzes aus gemäßigten Zonen und des Schichtmaterials aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wird nach dem folgenden Schema erhöht;
o Bis zum 31. Dezember 2012:
Mindestens 23,25% stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern;
o Bis zum 31. Dezember 2015:
Mindestens 29,25 % stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern;
o Bis zum 31. Dezember 2018:
Mindestens 35 % stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern;

Kontrolle und Berichte
• Die Durchführung des Übereinkommens wird jährlich beurteilt.
• Die unterzeichnenden Parteien beteiligen sich an der Marktuntersuchung, die durch den Föderalstaat finanziert ist, und die durchgeführt wird, um den Fortschritt der Verpflichtungen zu verfolgen.
• Die unterzeichnenden Parteien liefern der Generaldirektion Umwelt jedes Jahr einen Bericht über die unternommenen Aktivitäten zur Förderung der nachhaltigen Waldzertifizierung und Kontrolle der Produktionskette.

Die Resultate der ersten Marktstudie (FR) des Jahres 2012 übertrafen weit alle Erwartungen. Primäre Holzerzeugnisse aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern standen bereits für 40,5% des Marktes. 

Eine zweite Marktforschung (FR) über das Jahr 2016 wurde April 2018 beendet.  Es stellte sich heraus, dass der Anteil zertifizierter primärer Holzerzeugnisse auf dem belgischen Markt 2016 auf 59,5% angestiegen war. Außerdem wurde, anlässlich der Pläne, ein neues Sektorabkommen auszuhandeln, eine (vorbereitende) Forschung auf dem Gebiet des zertifizierten Holzes bei sekundären Holzerzeugnissen (u.a. Möbeln, Paletten, Fenstern) und von Papier und Pappe durchgeführt. Auch die Herkunft und die Evolution  zertifizierter Holzerzeugnisse wurden untersucht und man hat auch einen Vorschlag für eine zukünftige Berichterstattung über den Anteil zertifizierter Holzerzeugnisse gemacht.

In einem Addendum (NL) teilen die Vereinigungen Fedustria und Cobelpa/Fetra/Febelgra ihre Anmerkungen über diesen Bericht mit.