Vom illegalen Holzeinschlag zur Nachhaltigen Waldbewirtschaftung

Illegaler Holzeinschlag

Der illegale Holzeinschlag und der internationale Handel mit illegalem Holz ist eine der größten Bedrohungen für die Wälder. Das Holz wird entgegen der nationalen und/oder lokalen Gesetzgebung gefällt, transportiert, verarbeitet, verkauft oder gekauft. So werden z.B. keine Exportsteuern gezahlt, die Eigentumsrechte werden nicht respektiert usw.

Durch den illegalen Holzeinschlag verschwindet weltweit alle zwei Sekunden eine Waldfläche, die so groß wie ein Fußballfeld ist. Die Folgen davon sind auf verschiedenen Ebenen spürbar: sowohl auf der ökologischen als auch auf der wirtschaftlichen und sozialen Ebene.

Unter den ökologischen Folgen zählt man nicht nur die Abholzung, sondern auch die Auswirkungen auf den Klima und die Biodiversität. Illegaler Holzeinschlag ist oft unkontrolliert, unüberlegt und zieht irreparable Schäden des Waldes mit sich. Die Abholzung repräsentiert 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes. Durch die Abholzung verschwinden buchstäblich die Lungen unserer Erde, und es ist auch eine Bedrohung für die Biodiversität. Die Wälder beherbergen immerhin fast 90% der Biodiversität auf dem Land.

Auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene hat die Weltbank verschiedene Folgen identifiziert. So sorgt der illegale Holzeinschlag für einen Einkommensverlust von 10 bis 15 Milliarden Dollar weltweit. Dabei steht der illegale Holzeinschlag oft in Verbindung mit Korruption, er untergräbt die Rechtsverordnungen und das verantwortungsvolle Handeln oder er finanziert bewaffnete Konflikte. Der illegale Holzeinschlag sorgt auch dafür, dass die einheimischen Völker des Regenwaldes keinen Zugang mehr zu ihrem Territorium haben, um zu jagen und Feuerholz zu sammeln, was manchmal zu gewalttätigen Ausschreitungen führt. Im schlimmsten Falle wird der Regenwald vernichtet und die Menschenrechte der einheimischen Völker werden verletzt.

So wie jedes andere Käuferland ist auch Belgien hierfür verantwortlich, denn ein nicht zu verachtender Anteil des eingeführten Holzes in Belgien ist wahrscheinlich illegal. Nach Schätzungen sind etwa 6-13% des importierten Holzes auf europäischer Ebene illegal. Um diese Tatsache zu beenden wurden die Reglemente FLEGT und EUTR adoptiert.

In Anbetracht dessen und der Tatsache, dass die weltweite Entwaldung großenteils auf die Ausweitung der landwirtschaftlich genutzten Flächen zurückzuführen ist, hat Belgien beschlossen, in die Amsterdam-Partnerschaft zur Bekämpfung der importierten Entwaldung einzutreten.

Andere Ursachen der Abholzung

Zusätzlich zum Holzeinschlag haben auch der Abbau für die Landwirtschaft (nicht ausschließlich zum Anbau von Lebensmitteln und Viehzucht, sondern auch zur Energiegewinnung), der irrationale Abbau natürlicher Ressourcen (wie z.B. Ölgewinnung, der Bergbau), der Straßenbau und Waldbrände schädliche Auswirkungen. Vor allem in den Tropen ist die Situation ernst, aber auch in den gemäßigten und nördlicheren Regionen ist die Abholzung, die Zerstörung des Waldes und der Rückgang der Biodiversität ein großes Problem.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung und legal produziertes Holz

Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist ökologisch verantwortungsvoll, sozial akzeptabel und wirtschaftlich rentabel. Sie berücksichtigt also die Fauna und Flora der Wälder, aber auch den Boden und den Wasserhaushalt. Außerdem respektiert sie die geltenden nationalen Gesetze, sowie auch die Rechte der einheimischen Völker, die in den Wäldern leben oder für ihren Lebensunterhalt davon abhängig sind. Die Sicherheit und die guten Arbeitsbedingungen der Waldarbeiter werden respektiert. Zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung gehört auch eine wirtschaftlich rentable Nutzung, die allen Betroffenen auf ehrliche Weise zugute kommt.

Es ist also auch kein Zufall, dass die rechtlichen Anforderungen an die Holzproduktion auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit basieren. Eine Übersicht der rechtlichen Mittel der Autoritäten auf verschiedenen Ebenen finden Sie unter der Rubrik „Rolle der Behörden“.

Was können Sie tun?

Holz, sei es nun illegalen oder legalen Ursprungs, oder aus einem nachhaltigen Wald oder nicht, landet schließlich beim Verbraucher. Bei Ihnen zu Hause also. Woher können Sie wissen, ob das Holz oder das Holzprodukt, das sie kaufen, aus einem nachhaltig bewirtschafteten Wald stammt? Indem Sie nach dem FSC oder PEFC Nachhaltigkeitslabel suchen.

Entscheiden Sie sich am besten auch für lokale Holzarten. Sie haben ein doppeltes Vorteil, sie limitieren mitunter auch den CO2-Ausstoß des Transportes.