Wälder können eine Menge Treibhausgase (besteht nur auf Französisch und Niederländisch) wie CO2 speichern, die sehr wichtige biologische Vielfalt (oder Biodiversität) schützen und eine große Zahl lebenswichtiger Dienstleistungen erbringen. Die Globalisierung erhöht jedoch den Druck auf die Wälder weltweit. Es ist daher unabdingbar, dass auf internationaler Ebene eine nachhaltige Forstbewirtschaftung vereinbart wird, um die Klimaerwärmung zu bekämpfen, die Umwelt zu schützen, der Armut entgegen zu wirken und das Leben auf der Erde zu bewahren. Aufgrund dieser wesentlichen Rolle der Wälder im Kampf gegen die Klimaänderungen wurde REDD+ geschaffen.

Was ist REDD+?

REDD+ (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch) ist das Akronym für „Reducing Emissions from Deforestation and forest Degradation and the role of conservation, sustainable management of forests and enhancement of forest carbon stocks in developing countries“. Dieser Mechanismus sieht wirtschaftliche Anreize für Entwicklungsländer vor, die ihren auf Entwaldung beruhenden CO2-Ausstoß verringern. Diese Länder können damit auch zum Kampf gegen die Klimaerwärmung beitragen, ohne dass ihre weitere Entwicklung beeinträchtigt wird.

Dieser Mechanismus war 2005 von einigen Entwicklungsländern bei der Klimakonvention (UNFCCC - United Nations Framework Convention on Climate Change - Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen über Klimaänderungen) (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch) vorgeschlagen worden. Ursprünglich bestand das Ziel ausschließlich in der Verringerung des CO2-Ausstoßes im Zusammenhang mit der Entwaldung, doch wurde das System Schritt für Schritt auf die nachhaltige Forstwirtschaft und die Erhaltung und Ausweitung der CO2-Speicherung durch die Wälder erweitert.

Um lästige Nebeneffekte möglichst auszuschließen, wurden sieben wichtige Garantien festgelegt:
• Kohärenz und Komplementarität der relevanten nationalen und internationalen Bestimmungen und Gesetze
• Transparente und wirksame nationale Strukturen für die Forstbewirtschaftung
• Respekt vor den Kenntnissen und Rechten indigener und einheimischer Gemeinschaften
• Wirksame Beteiligung der Gesamtheit der beteiligten Parteien
• Erhaltung der natürlichen Wälder und ihrer Biodiversität
• Schutz der erreichten Ergebnisse
• Vermeidung der Verschiebung von Tätigkeiten in andere Regionen.

Belgien verteidigt diese Garantien mit aller Kraft, sowohl im Rahmen der internationalen Verhandlungen wie auch bei vorbereitenden Arbeiten auf europäischer Ebene.

REDD+ außerhalb der Klimakonvention

REDD+ ist ein herausragender Mechanismus der Klimakonvention, um die Treibhausgase im Rahmen des Kampfs gegen die Klimaerwärmung zu verringern. Neben ihrer Fähigkeit zur Speicherung von Kohlendioxid erfüllen die Wälder weitere Funktionen, die für das Leben auf der Erde unabdingbar sind: Sie erbringen grundlegende Ökosystemdienstleistungen, schützen die Böden vor Erosion, verhindern die Infiltration von Salzwasser in Süßwasser, liefern Holz und viele andere Produkte auf Holzbasis und schützen den größten Teil der terrestrischen Biodiversität. Die Wälder sind folglich für die Existenz und das Fortbestehen des Lebens auf der Erde unabdingbar. Nicht übersehen sollte man zudem ihren Wert für Erholung und Kultur sowie ihre Bedeutung in spiritueller Hinsicht.

Ein wirksamer REDD+-Mechanismus, begleitet von starken Garantien, kann nicht nur die Emissionen der Treibhausgase verringern, sondern bietet darüber hinaus zahlreiche weitere Vorteile:
• soziale Vorteile: z.B. Bekämpfung der Armut
• ökologische Vorteile: z.B. Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme
• wirtschaftliche Vorteile: z.B. nachhaltige Bewirtschaftung von Holz und anderer auf Holz beruhender Produkte
• kulturelle Vorteile: z.B. Erhaltung der Traditionen indigener Gemeinschaften.

Deshalb werden die REDD+-Verhandlungen in unserem Land durch die Abteilung Biodiversität der DG Umwelt näher verfolgt. REDD+ hat außerdem die Aufmerksamkeit vieler internationaler Foren auf sich gezogen, wie das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch), die Ramsar-Konvention über Feuchtgebiete (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch), das Waldforum der Vereinten Nationen (besteht nur auf English) usw., wo es immer häufiger Erwähnung findet.

Die Zukunft der REDD+ : praktische Aspekte und weitere Entwicklung

Im November 2013 war anlässlich der 19.  Sitzung der Vertragsparteien der Klimakonvention nach acht Jahren Verhandlung ein Handbuch (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch) verabschiedet worden, das die Grundregeln der REDD+ enthält. Vorher jedoch waren weltweit schon Tausende beteiligte Parteien aktiv geworden. Groß angelegte und wichtige Projekte sind von NRO, Unternehmen, Projektverwaltern, regionalen und internationalen Foren sowie nationalen und regionalen Behörden in Angriff genommen worden. Dennoch sind zahlreiche Missbräuche festgestellt worden, die vor allem auf fehlender Klarheit beruhen, was als „REDD+“ gilt und was nicht.

Das Vorliegen des Handbuchs erlaubt künftig die volle und umfassende Anwendung der REDD+. Dabei werden selbstverständlich die Erfahrungen aus bereits bestehenden Projekten berücksichtigt. Nach und nach wird deutlich werden, welche Anpassungen vorgenommen werden müssen, damit REDD+ zu einem Erfolg werden kann.

Schließlich wurde bei der Klimakonferenz in Bonn im Juni 2015 eine Vereinbarung für 3 Fragen, die noch ungelöst blieben, erreicht. Damit sind die Verhandlungen über die Errichtung des REDD + Mechanismus beendet. Der Schwerpunkt wird jetzt über die Rolle der REDD + im neuen Klimaabkommen gestellt werden. Darüber hinaus auch, wie man das enorme Potenzial der REDD + besser im Rahmen der Klimakonvention nutzen kann, sowie auch im Zusammenhang mit anderen Verträgen wie das Übereinkommen über die biologische Vielfalt.

Wenn Sie mehr hierüber wissen möchten:

REDD+ auf der föderalen Internetseite über Klimaveränderungen (besteht nur auf Französisch und Niederländisch)

Klimakonvention (UNFCCC – United Nations Framework Convention on Climate Change)
Hintergrundinformationen über die auf Entwaldung und Waldschädigung beruhende Verringerung der Schadstoffemissionen (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)
Wichtigste Entscheidungen, technische Dokumente, Arbeits-und Expertensitzungen und Ausschreibungen (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)
Elektronische REDD-Plattform (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)
REDD-Diskussionsforum (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)

- UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD UN - United Nations Convention on Biological Diversity): 
REDD+ und die Vorteile für die Biodiversität: Hintergrundinformationen, Veröffentlichungen und wichtigste Entscheidungen (besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)
Newsletter „REDD+ & Biodiversität“(besteht nur auf Französisch, English und Spanisch)