Bis jetzt ist nicht erwiesen, dass die Strahlung von Mobiltelefonen schädlich für ihre Benutzer ist. Aber auf Basis der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, können Gesundheitsrisiken bei langfristiger und häufiger Benutzung von Handys nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Experten – unter anderem des Hohen Gesundheitsrates – empfehlen jedem, die Aussetzung an die Strahlung eines Handys zu begrenzen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei. Sie sind nach Wichtigkeit geordnet: Die ersten Tipps reduzieren die Exposition stärker als die letzten.
Beschränken Sie die Anrufdauer
Vermeiden Sie unnötige oder zu lange Telefongespräche mit Ihrem Handy: Je länger Sie telefonieren, desto länger sind Sie den Funkwellen ausgesetzt. Durch den geringen Abstand zwischen dem Handy und dem Kopf ist eine Person, die telefoniert, einem relativ hohen Strahlungsniveau ausgesetzt. Vergessen Sie auch nicht, dass die Exposition während der ersten Sekunden, wenn das Gerät die Verbindung sucht, am höchsten ist. Warten Sie also einen Augenblick, bevor Sie Ihr Handy ans Ohr halten.
Gut zu wissen
Die Wirksamkeit von Geräten, von denen behauptet wird, dass sie die Strahlung vermindern oder aufheben (wie „Anti-Strahlung“ oder „Bioschutz“), ist nicht bewiesen. Ganz im Gegenteil, ein Antistrahlungsaufkleber oder Chip, den Sie auf Ihr Handy kleben, kann selbst den umgekehrten Effekt verursachen: Das Handy wird seine Leistung erhöhen, um die Qualität des Signals sicherzustellen. Dadurch wird auch die Batterie des Handys schneller leer sein.
Verwenden Sie einen Kopfhörer
Wenn Sie einen Kopfhörer benutzen, ist die Entfernung zu Ihrem Handy größer und demzufolge ist Ihre Exposition geringer. Wenn Sie keinen Kopfhörer zur Hand haben, können Sie auch mit eingeschaltetem Lautsprecher telefonieren.
Gut zu wissen
Es gibt verschiedene Kopfhörer („Freisprech-Kits“) auf dem Markt: drahtgebundene und drahtlose. Bei welchem Kopfhörertyp ist die Exposition geringer?
Ein Bluetooth-Kopfhörer steht drahtlos mit Ihrem Handy in Kontakt und sendet somit Funkwellen aus. Die Exposition durch einen Bluetooth-Kopfhörer ist jedoch sehr gering: 300- bis 1000-mal geringer als durch ein Handy. Zusammengefasst: Wenn Sie die Exposition verringern möchten, ist die Verwendung eines Kopfhörers (drahtgebunden oder drahtlos) eine gute Option.
Senden Sie Mitteilungen, statt anzurufen
Wenn Sie eine SMS verschicken, ist die Exposition viel geringer, denn Sie halten Ihr Mobiltelefon in einigem Abstand zu Ihrem Körper. Zudem sendet Ihr Handy nur ein kurzes Signal aus.
Telefonieren Sie vorzugsweise nur an Orten mit einem guten Empfang
Ihr Handy passt seine Sendeleistung automatisch an, um eine gute Verbindungsqualität zu gewährleisten. So haben Sie beispielsweise in einem Fahrzeug, einem Lift, einer Tiefgarage oder an Stellen, an denen das Netz weniger dicht ist, einen schlechten Empfang. Ihr Handy erhöht automatisch seine Sendeleistung. Dabei nimmt auch die Exposition zu. Behalten Sie deshalb die Balken, die den Empfang auf dem Bildschirm anzeigen, im Auge und bevorzugen Sie Stellen mit optimalem Empfang: Je mehr Balken zu sehen sind, desto besser ist der Empfang.
Gut zu wissen
An Orten mit maximalem Empfang kann die Sendeleistung Ihres Geräts, also auch Ihre Exposition, tausend Mal kleiner sein als die maximale Leistung.
Kinder und Handys
Ein besonderer Schwerpunkt ist der Gebrauch von Handys durch Kinder. Kinder können Funkwellen gegenüber empfindlicher sein. Kinder absorbieren doppelt so viel Strahlung im Gehirn wie Erwachsene und im Knochenmark des Schädels sogar zehnmal so viel. Durch die Beliebtheit der Handys ist die kumulative Exposition der heutigen Generation der Kinder viel höher bis sie erwachsen sind, als bei den heutigen Erwachsenen.
Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es sein Handy vernünftig verwenden kann (erlauben Sie beispielsweise den Versand von Mitteilungen oder das Spielen, aber das Telefonieren nur dann, wenn es wirklich notwendig ist, und am besten mit eingeschaltetem Lautsprecher). Ab dem ersten März 2014 dürfen keine Handys mehr verkauft werden, die speziell für kleine Kinder entworfen wurden. Sie können in der Rubrik Handys und Kinder mehr darüber lesen.
Wählen Sie ein Handy mit niedrigem SAR-Wert
Sie finden den SAR-Wert in der Bedienungsanleitung des Handys oder im Internet. Ab dem ersten März 2014 muss der SAR-Wert an jeder Verkaufsstelle neben dem Handy angegeben werden, auch bei Online-Verkäufen. Die Wahl eines Mobiltelefontyps ist wichtig, aber noch viel wichtiger ist die Art und Weise, wie Sie Ihr Handy benutzen.
Gut zu wissen
Der offizielle Grenzwert für die SAR eines Handys beträgt in Europa 2 W/kg. Das CE-Zeichen ist der Beweis, dass ein Handy geprüft wurde und die europäischen Sicherheitsnormen erfüllt. In manchen Ländern erhalten Mobiltelefone mit einem niedrigeren SAR-Wert ein zusätzliches Label. Um das schwedische TCO-Label zu erhalten, darf ein Handy eine SAR von maximal 0,8 W/kg aufweisen. Das deutsche Prüfzeichen „Blauer Engel“ fordert 0,6 W/kg als Kriterium, um für das Prüfzeichen in Anmerkung zu kommen.
Handys und Autofahren gehören nicht zusammen
Zum Schluss noch ein praktischer Tipp: Benutzen Sie Ihr Handy nicht beim Autofahren. Selbst mit Freisprecheinrichtung wird Ihre Aufmerksamkeit vom Verkehr abgelenkt. Die Benutzung eines Handys beim Autofahren erhöht die Unfallgefahr erheblich: um 75 %, wenn man das Handy in der Hand hält, und um 24 % mit einer Freisprecheinrichtung.