Überfischung

Die Verbesserung der Fangtechniken, der Einsatz größerer Schiffe, eine steigende Nachfrage nach Fisch bewirken, dass immer größere Fischmengen gefangen werden. Wird mehr gefangen als für den Erhalt der Art notwendig ist, spricht man von Überfischen.
Überfischung ist eines der Probleme, dem die Europäische Union durch eine gemeinsame Fischereipolitik begegnen muss. Überfischung ist nicht allein ein ökologisches Problem, sondern auch ein wirtschaftliches, dem sich die Fischereibranche ausgesetzt sieht.

Beifang

Wenn ein Fischer seine Netze einholt, können diese auch Fischarten enthalten, die nicht gewünscht sind. Man spricht von Beifang. Es handelt sich allgemein um Arten, die zu klein sind für den Verkauf, aber auch unerwünschte Arten wie Krustentiere, Muscheln, Seesterne oder Meeressäugetiere und Seevögel. Generell wird der Beifang sofort wieder ins Meer gekippt, wobei die betroffenen Tiere aufgrund erlittener Verletzungen oft sterben. Bei der Kurrenfischerei (ein Netz wird durch eine Metallstange, die "Kurre" offen gehalten) handelt es sich bei 40 bis 75 % des gesamten Fangs um Beifang. Bei der Garnelenfischerei kann der Prozentanteil sogar 85 bis 90 % betragen. Vor allem Schweinswale und Tauchvögel können sich in den Netzmaschen verfangen. Diese Tiere ersticken, weil sie zum Atmen nicht wieder an die Oberfläche zurückkehren können.

Boomkor-BMM-UGMM-MUMM
Kurrenfischerei - BMM-UGMM-MUMM 

staand want -ILVO Visserij
Netzmaschen - ILVO Visserijj 

Vorgehensweise

Die Probleme des Beifangs und der Überfischung können nicht allein auf der Grundlage des belgischen Teils der Nordsee gelöst werden. Die gemeinsame Fischereipolitik der europäischen Union möchte eine Frist setzen, um Überfischen und Beifang zu beenden. 

Dank der gemeinsamen Fischereipolitik wurden Maßnahmen ergriffen, um den Druck durch die Fischerei zu vermindern, wie die zulässige Gesamtfangmenge ("Total Allowable Catches, TAC"), eine Beschränkung der Fangleistung, sowie technische Maßnahmen, um ab 2020 nicht mehr als den höchstmöglichen Dauerertrag ("Maximum Sustainable Yield, MSY") zu fangen. Wird mehr als der höchstmögliche Dauerertrag gefangen, können die Fischbestände nicht mehr nachwachsen. 

Die gemeinsame Fischereipolitik beabsichtigt die Verringerung des Beifangs durch eine Verpflichtung, den gesamten Fang an Land bringen zu müssen und sie der zulässigen Gesamtfangmenge bei zurechnen. Nach den Bestimmungen des Königlichen Erlasses zum Schutz der Arten ist die Freizeitfischerei mit Stellnetzen im belgischen Teil der Nordsee bereits jetzt verboten. Die Rahmenrichtlinie "Meeresstrategie" und die Richtlinien "Lebensräume" und "Vögel" sind Instrumente zum Ergreifen von Maßnahmen, um die Probleme im Rahmen der gemeinsamen Fischereipolitik anzugehen. Die Operationelle Direktion Natürliche Umwelt (OD Natur)
 gewährleistet die Koordinierung der Forschungen an im belgischen Teil der Nordsee gestrandeten Schweinswalen.