In unserer alltäglichen Umgebung kommen wir mit „unhörbarem“ Hochfrequenz- und Ultraschall in Berührung, wenn wir Geräte wie „Mosquito“, Geräte zum Vertreiben von Tieren und Vögeln, Bewegungsmelder, Entfernungsmesser und Fernbedienungen verwenden. In diesem Abschnitt finden Sie Informationen über die Geräuschemissionen dieser Art von Produkten, über die Vorschriften und die Gesundheitsrisiken.

 

Einige Hochfrequenzprodukte

Mosquito-Produkte

  • Seit einigen Jahren sorgt das Gerät „Mosquito Mark II“ des britischen Herstellers Compound Security System, mit dem junge Leute vertrieben werden sollen, für Beachtung in den Medien. Das Gerät soll bei jungen Leuten ein sehr unangenehmes Empfinden hervorrufen, sodass sie den Ort, an dem sie sich aufhalten, verlassen. Die Funktionsweise dieser Art von Geräten beruht auf dem Umstand, dass junge Menschen (bis 25 Jahre) eine höhere Empfindlichkeit für hohe Töne aufweisen als ältere. Dieses Gerät hat demnach eine selektive Wirkung: betroffen sind nur junge Menschen. Der Gesundheitsrat hat 2008 eine Stellungnahme über die Auswirkungen von Mosquito-Geräten auf die Gesundheit abgegeben.
  •  Der Handy-Klingelton „Mosquito“, auch „Mozzy tone“ genannt, ist ausschließlich von Jugendlichen (jünger als 25 Jahre) zu hören. Verglichen mit „Mosquito Mark II-teen-repellent“ ist der Schallleistungspegel des Signals wesentlich geringer und die Dauer ist kürzer, sodass der Klingelton hörbar, aber nicht unangenehm ist.

 

Geräte zum Verscheuchen von Tieren

  • Unhörbare Pfeife für Hunde

    Derartige Produkte werden zum Abrichten von Hunden und Katzen verwendet. Diese Tiere können Frequenzen zwischen 45 und 65 kHz hören, die also weit über der menschlichen Hörschwelle liegen. Das Pfeifsignal für Hunde wird beschrieben als „kaum hörbar für den Menschen, aber gut hörbar für Hunde“.
     
  • Geräte gegen Hundebellen („Anti-bark“)

    Derartige Produkte erzeugen ein Ultraschallsignal mit wechselnder Frequenz (zwischen hörbarem Ton und Ultraschall). Das Schallsignal beginnt automatisch, wenn der Hund bellt („bark recognition technology“), und hört sofort auf, wenn der Hund aufhört zu bellen. Der starke Ton, den das Gerät erzeugt, ist für den Hund unangenehm, der, glaubt man dem Hersteller, sich daraufhin das Bellen aus Langeweile abgewöhnt.
     
  • Geräte zum Vertreiben von Nagetieren („Anti-pest“)

    Die obere Hörschwelle von Mäusen und Ratten liegt noch höher (zwischen 80 und 100 kHz) als die von Hunden und Katzen. Damit diese Geräte selektiv funktionieren können (hörbar nur für Nagetiere und Kriechinsekten und z.B. unhörbar für Haustiere wie Hunde und Katzen), mûssen diese Gerâte akustische Frequenzen gebrauche die über 40Hz liegen. In der Praxis liegt die benutzte Frequenz im Bereich zwischen 25 und 40 kHz. In de praktijk ligt de gebruikte frequentie in de range van 25-40 kHz. . Zur Verbesserung der Wirksamkeit nutzen sie zusätzliche physikalische Reize: elektromagnetische Wellen, mechanische Vibrationen und Flimmerlicht.
     
  • Geräte zum Vertreiben von Vögeln („Anti-birds“)

    Die obere Hörschwelle ist bei Vögeln relativ niedrig (2-10 kHz). Geräte zum Verscheuchen von Vögeln verwenden Töne die für die Menschen hörbar sind.

 

Einbruchwarngeräte: Bewegungsmelder

Zur Bewegungserfassung verwenden Alarmanlagen Ultraschall. Das Funktionsprinzip beruht auf dem Doppler-Effekt. Es wird eine Ultraschallwelle ausgesendet. Diese Welle wird von allen Gegenständen in der Umgebung des Senders zurückgeworfen und von einem Empfänger erfasst. Wird die Schallwelle von einem in Bewegung befindlichen Körper zurückgeworfen, ändert sich die Frequenz dank dem Doppler-Effekt). Der Empfänger erkennt die Änderung und löst einen Alarm aus (Alarmleuchte oder Sirene). In Alarmsystemen können neben Ultraschall auch andere Erfassungsmechanismen Einsatz finden: zum Beispiel Infrarotlicht oder Funkwellen

 

Ultraschall-Fernbedienungen und -Entfernungsmesser

Diese Systeme verwenden Frequenzen über 25 kHz. Je höher die Frequenz, desto präziser kann die Messung sein. Die Frequenz von 40 kHz wird in dieser Hinsicht am häufigsten genannt. Solche Geräte werden in der Fotografie eingesetzt, um die Tiefe zu messen, und als Einparkhilfen. Als Alternative kann man Entfernungsmesser-Laser verwenden. Für Unterwasseranwendungen (Navigation und Entfernungsmessung mit Sonar) ist Ultraschall het meest interessant. Für Fernbedienungen können auch Infrarotwellen eingesetzt werden.

Die folgende Abbildung gibt eine Übersicht über die Einsatzbereiche (begrenzt bis 60 kHz). Die Stärke des Schallsignals wird als Immissionsrelevante Schalleistung angegeben.

Ultraschall-Konsumprodukte

Die Abbildung zeigt auch die industriellen Anwendungen für Materialbehandlung (Mischen, Zerkleinern, Emulgieren, Extraktion von Inhaltsstoffen) und Werkstoffprüfung. Medizinische Anwendungen (Diagnostik, Behandlung, Chirurgie) beruhen in der Regel auf Ultraschallfrequenzen im MHz-Bereich und sind hier nicht abgebildet.

 

Gesetzliche Bestimmungen

Alle Konsumprodukte, einschließlich Ultraschallgeräte, müssen sicher sein. Für bestimmte Produkte gelten Grenzwerte und Messverfahren, die dem Hersteller den Nachweis erlauben sollen, dass die Sicherheit seiner Produkte kohärent gewährleistet ist. Diese Grenzwerte und Messverfahren sind in den harmonisierten Normen erfasst (d.h. technische Normen, deren Titel im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden sind). Leider gibt es keine harmonisierten Normen für Ultraschallprodukte. Der Hersteller muss die einschlägigen internationalen Richtlinien und Empfehlungen berücksichtigen. Es gibt außerdem keine spezifischen Vorschriften für die Kennzeichnung von Ultraschallsendern.

 

Bestehen Gesundheitsrisiken?

Apparate wie Bewegungsdetektoren, Abstandsmesser und Fernbedienungen können im Prinzip keine Störungen verursachen. Nur Geräte gegen Tiere und die „Zusammenrottung von Jugendlichen“ scheinen in der Lage, durch den von ihnen erzeugten Ultraschall  Belästigungen hervorrufen zu können (Kopfschmerzen, Ohrensausen, Müdigkeit, Schwindel und Übelkeit). Im Fall des Mosquito-Geräts gegen die Zusammenrottung von Jugendlichen ist diese Belästigung der Zweck. Dieses Gerät erzeugt (nach Angabe vom Hohen Gesundheitsrat) einen Schalldruck von 85 dB bis 100 dB in einem Abstand von einigen Metern.

Unser Dienst hat die Geräuschemissionen einiger Geräte zum Vertreiben von Tieren untersucht. Manche Geräte überschreiten in einem Abstand von unter 5 m dabei den Grenzwert von 75 dB, der von der INIRC/IRPA und der kanadischen Behörde festgelegt wurde. Auch wird empfohlen, das Ultraschallgerät zum Vertreiben von Tieren einige Meter entfernt von Orten zu installieren, wo sich Personen aufhalten können. Man sollte auch wissen, dass es Geräte gibt, die dauernd in Betrieb sind, aber auch solche, die nur dann ein Signal aussenden, wenn sie eine Bewegung erfasst haben. Diese Geräte erzeugen weniger Beeinträchtigungen. Das Risiko einer Schädigung des Gehörs besteht nicht.