Belgien hat bei der Erforschung der Antarktis eine historische Rolle gespielt. Die ersten Entdeckungen gehen auf die Expedition von Adrien de Gerlache de Gomery (1866 -1934) im Jahr 1897 zurück. Er reiste an Bord des Segelschiffs „Belgica“. Es handelte sich auch um die erste Schiffsbesatzung, die einen gesamten Winter in der Antarktis verbrachte.


DSC_0958
Foto Antarktische Landschaft

Zu jener Zeit waren die Umweltaspekte in der Antarktis wesentlich. Bereits 1908 wurde Kohle gefunden. Seitdem durchgeführte Erkundungen haben erwiesen, dass zahlreiche andere Erze vorhanden sind. Zum jetzigen Zeitpunkt umfasst die Aufstellung der Stoffe, die im Boden der Antarktis entdeckt worden sind, Erdöl, Methan, Uran, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Molybdän und auch Gold und Silber. Anhaltspunkte für die Mineralisierung wurden bereits am Rand des Kontinents und auf den Gipfeln der Berge festgestellt (bei den 3% der Flächen, die offen zutage liegen). Die übrigen 97 % dagegen sind von einer Eisschicht bedeckt, die durchschnittlich etwa  2 Kilometer stark ist. Darüber hinaus gibt es gigantische Krillschwärme in den Gewässern um den Kontinent. Diese kleinen Kaltwassergarnelen sind von großem Interesse für die Lebensmittelindustrie, die pharmakologische Forschung (insbesondere für cholesterinsenkende Medikamente) sowie für die Wissenschaft, die an den ökologischen Wirkungen des Krills interessiert ist, um vielleicht CO₂ im Ozean binden zu können.

Der Antarktisvertrag

Dieser riesige unbewohnte Kontinent mit seinen unermesslichen Ressourcen unterliegt einer eigenständigen und einzigartigen Rechtsordnung. Am Ende des zweiten Weltkriegs und mitten im Kalten Krieg konnte ein natürlicher Reichtum, wie die Antarktis ihn bietet, durchaus zu ernsthaften Konflikten zwischen den Staaten führen. Es bestanden bereits zahlreiche Gebietsansprüche auf dem Kontinent, die von den nächst gelegenen Ländern („Anrainerstaaten“), bestimmten Industrienationen oder von den Entdeckerländern, die einen angemessenen Ertrag für ihre wissenschaftlichen Investitionen verlangten, erhoben wurden.

Der Antarktisvertrag war von 12 Staaten in Washington D.C. am 1. Dezember 1959 unterzeichnet worden. In Kraft getreten ist er 1961. Im Rahmen des internationalen Rechts gilt er als eigenständiges Instrument. Er wurde 1991 durch das Madrider Protokoll über den Schutz der antarktischen Umwelt ergänzt.

CCAMLR: Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis

CCAMLR ist das Akronym für die Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources). Diese Kommission ist seit 1982 aktiv. Sie wurde infolge des Abkommens für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis geschaffen, das im Mai 1980 in Canberra unterzeichnet worden war. Dieses Abkommen erstreckt sich auf die Weiten des Südpolarmeeres südlich des 60. Breitengrades. Das Ziel besteht in einer multilateralen Antwort auf die Gefährdungen, die der Meeresumwelt der Region drohen angesichts des zunehmenden Interesses des industriellen Fischfangs für viele Ressourcen der Antarktis, darunter der Krill.