Der belgische Teil der Nordsee ist knapp so groß wie eine durchschnittliche belgische Provinz (3.454 km²). Er bedeckt zirka 0,5 % der Gesamtfläche der Nordsee. Er umfasst das Hoheitsgewässer von 12 Seemeilen und die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), die sich ungefähr über 45 Seemeilen erstreckt. Innerhalb der AWZ kann Belgien bestimmte Hoheitsrechte ausüben, wie z.B. Abbau von Rohstoffen oder Energieerzeugung, ist jedoch auch zur Erhaltung der Umwelt verpflichtet.

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Die geringe Größe und die Nähe des belgischen Anteils an der Nordsee mit dem Ärmelkanal bringen es mit sich, dass die Umweltbedingungen im übrigen Teil der Nordsee in erheblichem Maße unseren kleinen Meeresanteil beeinflussen.

Die belgischen Küstenstriche und die unserer Nachbarn zählen zu den weltweit am dichtesten bevölkerten Gebieten. Neben mehreren Häfen mit weltweiter Bedeutung und Industriegebieten gibt es hier auch stark bebaute Flächen und ausgedehnte Landwirtschaftsflächen.  Es ist demnach logisch, dass die Meeresumwelt unter Druck gerät.

Dabei ist das belgische Meer eine einzigartige Welt, sowohl über als auch unter Wasser. Die hier anzutreffende Biodiversität ist reichhaltig. Die Nordsee liefert uns eine Vielzahl wichtiger ökosystemischer Leistungen.