Bis jetzt wurden nahezu 40 qualitativ hochwertige Provokationstests mit „elektrosensiblen“ Personen durchgeführt. Um ausschließen zu können, dass das elektromagnetische Feld tatsächlich die Ursache ist, werden Blind- oder Doppelblind-Experimente durchgeführt.

In den biomedischen Wissenschaften nutzt man Doppelblind-Untersuchungen, um den so genannten Placebo-Effekt auszuschließen: auf diese Weise beschränkt man den Einfluss des Glaubens oder der Überzeugung des Teilnehmers oder des Prüfers. Während eines blinden Provokationsversuchs weiß der Freiwillige nicht, in welcher der beiden Situationen er sich befindet. Bei einem Dopppelblind-Provokationsversuch ist sich auch der Prüfer, der den Test ausführt, der Art der Sitzung nicht bewusst.

Nur in einigen dieser Studien hat man einen Zusammenhang zwischen den Symptomen und der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern festgestellt. Diese Ergebnisse waren aber weder statistisch aussagekräftig, noch reproduzierbar. Der Großteil dieser Studien hat keinen Zusammenhang gefunden...

Dies lässt den Schluss zu, dass die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern keine - oder nur eine sehr kleine - Rolle bei der Entstehung von EHS spielt. Die Weltgesundheitsorganisation hat auf Basis dieser Erkenntnisse geschlussfolgert, dass es keine wissenschaftliche Grundlage dafür gibt, die Symptome von EHS mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern in Zusammenhang zu bringen (siehe das WHO fact-sheet Nr.296).

Ein allgemeinerer Begriff für derartige Formen von nicht wissenschaftlich bewiesener Empfindlichkeit für Umweltfaktoren ist „Idiopathic Environmental Intolerance“ (IEI). EHS wird als Form von idiopathischer Umweltunverträglichkeit betrachtet. In dieser Hinsicht ähnelt die elektromagnetische Überempfindlichkeit einer „multiplen chemischen Sensibilität“ („Multiple Chemical Sensitivity“, MCS), wobei die Symptome subjektiv einer Exposition gegenüber einer geringen Dosis chemischer Stoffe zugeschrieben werden.

Doch die Untersuchungen gehen weiter. Auch in unserem Land befassen sich Forscher mit der Elektrosensibilität. Die BBEMG (Belgian BioElectroMagnetic Group) führt eine Studie durch, um das Problem besser verstehen zu können und um die Effekte von magnetischen Feldern von 50 Hz auf den Menschen zu evaluieren

Sie können alle Informationen dieser Rubrik als Ganzes in einem PDF-Dokument herunterladen (Infoblatt „Elektromagnetische Überempfindlichkeit“).