Elektrosensibilität (im Englischen 'electrical' oder 'electromagnetic hypersensitivity', EHS) ist ein komplexes Phänomen, das sowohl bei Ärzten als auch bei Wissenschaftlern viele Fragen aufwirft. Synonyme dafür sind Elektrohypersensibilität oder elektromagnetische Überempfinflichkeit.

Es handelt sich um eine Anzahl Symptome, die Menschen spontan auf die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zurückführen:

• Hautprobleme: Rötung des Gesichtes bei der Arbeit an einem Bildschirm, Prickeln und brennendes Gefühl in der Nähe von elektrischen Apparaten;
• Ein breite Vielfalt anderer Symptome: Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Schwindel, Übelkeit, Herzklopfen und Verdauungsstörungen.

 

Diese Beschwerden sind nicht spezifisch: Sie können bei vielen Erkrankungen auftreten.

Personen, die unter Elektrosensibilität leiden, versuchen bestimmte Quellen elektromagnetischer Felder zu meiden. In bestimmten Fällen leiden die Betroffenen so sehr, dass sie sich isolieren, ihren Lebensstil ändern und sogar ihre berufliche Aktivität beenden.

Die Symptome treten bei einer Exposition auf, die weit unter den internationalen Grenzwerten liegt und die bei den meisten Menschen überhaupt keine Reaktion verursacht.

EHS ist keine Diagnose

Es wurde bis heute noch kein typisches Muster dieser Symptome erkannt. Es gibt auch noch keine klinischen Tests (so wie ein Test bestimmter Zellen im Blut), die diese Überempfindlichkeit kennzeichnen sollen. Das einzige, was diese Symptome auszeichnet, ist dass die betroffenen Personen eine Verbindung zur Anwesenheit von elektrischen oder elektromagnetischen Feldern vermuten.

In einigen Fällen wird eine unterschwellige, häufig chronische Erkrankung gefunden, die für die vorhandenen Symptome verantwortlich ist. In anderen Fällen können die Beschwerden durch eine unangepasste oder unbequeme Arbeitsumgebung oder private Umgebung erklärt werden, wie beispielsweise schlechte Beleuchtung oder Lüftung, psychosoziale Faktoren oder beruflichen Stress. Doch nicht für alle Symptome wird eine Ursache gefunden. Weitere Untersuchungen sind nötig.

Da es bis heute noch keine Wege gibt, diese Symptome zu objektivieren und als Pathologie als solche zu beschreiben, ist die „Elektrohypersensibilität“ nicht in der internationalen Liste der Krankheiten (International Classification of Diseases and Related Health Problems) der Weltgesundheitsorganisation enthalten.

Sie können alle Informationen dieser Rubrik als Ganzes in einem PDF-Dokument herunterladen (Infoblatt „Elektromagnetische Überempfindlichkeit“).