Sie haben Interesse für erneuerbare Energiequellen und die Frage beschäftigt Sie, wie sich zirkuläre Wertschöpfung in den Bereich Windkrafteinlagen mit einbeziehen lässt? Im Rahmen Ihrer Geschäftstätigkeit unterbreiten Sie Lösungsvorschläge in Bezug auf die Reparatur, die Renovierung, die Modernisierung, die Wiederaufarbeitung (Remanufacturing) und das Recycling von Windkraftanlagen? Dann richtet sich dieser Aufruf an Sie! 

Windkraftanlagen produzieren zurzeit 10 % des Energieverbrauchs in Belgien. Somit handelt es sich im Hinblick auf den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger um eine unumgängliche Energiequelle, die einen beträchtlichen Beitrag zur Stromversorgung leistet. Zum Beispiel wurde der erste belgische Offshore-Windpark in 2009 an den niederländischen Hoheitsgewässern angrenzenden Gewässern errichtet. Ein zweiter Windpark soll Ende der 2020er Jahre in der Nähe der französischen Küste errichtet werden. Mit einer Produktion von 254 MW aus 521 Windturbinen gehört Belgien zu den fünf weltweit führenden Ländern im Bereich der Offshore-Windenergie (zusammen mit Großbritannien, Deutschland, China und Dänemark).  

Trotz ökologischer und energetischer Vorteile wirken sich Windkraftanlagen auch negativ auf die Umwelt aus, und zwar in den verschiedenen Stadien des Lebenszyklus. Eine einzige Riesenwindturbine kann über 1500 Tonnen Stahl und Beton enthalten. Für deren Herstellung werden also hohe Mengen an Rohstoffen benötigt. Am Ende der Nutzungsdauer werden sie durch leistungsfähigere Windanlagen ersetzt (Repowering), die noch größer und mit leistungsstärkeren Turbinen ausgestattet sind. So können die Kosten gesenkt und eine verbesserte Kostenwirksamkeit gewährleistet werden. Jährlich werden ca. 5700 Windturbinen umgerüstet. Sie könnten bis 2030 europaweit außer Betrieb genommen werden. 

Obwohl es theoretisch möglich ist, 90 % der Bauteile der Windturbinen (Beton, Metalle, usw.) zu recyceln, werden gegenwärtig ca. 80% der demontierten Windturbinen wo anders eingesetzt. Rotorblätter, die sich aus Verbundwerkstoffen (Glas- und Carbonfaser, Harz) zusammensetzen, lassen sich schwerer recyceln. Sie werden teilweisewiederverwendet, manchmal in einer total neuen Funktion eingesetzt, z. B. als Stadtmöbel (Fahrrad-Stellplätze in Dänemark, Spielplätze und Stadtbänke in den Niederlanden, usw.). Die übrigen Materialien werden zur Energiegewinnung durch Verbrennung verwendet oder entsorgt. 

Ansatzpunkte für die Erarbeitung zirkulärer Muster  

Da die Wiederverwendung und/oder das Recycling der Bauteile von Windturbinen in Anbetracht der Fracht- und Rohstoffpreisschwankungen und der Marktlage von wesentlicher Bedeutung sind, wird dieses Thema bei dieser ersten Aufforderung zur Einreichung von Projektvorschlägen erfasst.  

Weiter unten werden einige inspirierende Elemente aufgelistet, die zur Steigerung der Zirkularität beitragen können. Ihr Projekt soll beispielsweise folgende Elemente fördern: 

  • Reparatur, Renovierung, Modernisierung und Wiederaufarbeitung bestehender Anlagen ; 
  • Zirkuläre Wertschöpfung und Recycling beim Repowering des bestehenden Windkraftanlagenbestands ; 
  • Umweltgerechte Gestaltung des zweiten Offshore-Windparks ; 
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