Das Stillen spielt eine entscheidende Rolle im biologischen System des Menschen. Es wirkt sich auf die Gesundheit und die lebenslange Entwicklung aus. Stillen ist nicht nur für Babys in Ländern mit niedrigem, mittlerem oder hohem Einkommen wichtig, sondern bietet auch spezifische Vorteile für die Gesundheit ihrer Mütter.
Auf globaler Ebene handelt es sich um eine Strategie zur Verhinderung der Kindersterblichkeit. Laut WHO könnten bis zu 800.000 Todesfälle pro Jahr vermieden werden, wenn alle Kinder gestillt würden. 
Um Mütter bei ihrer Entscheidung für das Stillen wirksam zu unterstützen, ist eine proaktive Beratung notwendig, die es ermöglicht, Stillhindernisse aus dem Weg zu räumen. Die Initiative Babyfreundliches Krankenhaus (Baby Friendly Hospital Initiative, kurz: BFHI) ist ein Beispiel für einen vom FÖD Volksgesundheit unterstützten Aktionsplan.

​In Belgien ermutigt der BFHI-Aktionsplan die Entbindungsdienste, werdenden Eltern die besten Informationen zu den Themen Ernährung und Gesundheit zur Verfügung zu stellen. Seit Einführung des Plans im Jahr 2005 wurde 30 Krankenhäuser jeweils für einen vierjährigen Zeitraum das Zertifikat „Babyfreundliches Krankenhaus“ verliehen. Nach Ablauf dieses Zeitraums findet ein erneutes BFHI-Audit statt. Das Zertifikat garantiert unter anderem, dass die entsprechenden Krankenhäuser sowohl Mutter als auch Kind eine qualitativ hochwertige Pflege, Unterstützung und Begleitung bieten – von der Schwangerschaft bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus.
Um den Krankenhäusern die Möglichkeit zu geben, sich der Initiative anzuschließen und ihre Informationssuche zu vertiefen, wurden praktische Hilfsmittel entwickelt. Sie dienen als Referenz und sind in der Rubrik „Dokumente“ im PDF-Format verfügbar.


Wie ist die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ entstanden?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF haben 1991 die Initiative Babyfreundliches Krankenhaus (Baby Friendly Hospital Initiative, kurz: BFHI) ins Leben gerufen. Deren Prioritäten sind der Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens auf der ganzen Welt. Schon bald schlossen sich mehrere Gruppen aus der ganzen Welt dieser Initiative an.

Der FÖD Volksgesundheit hat 2005 den BFHI-Aktionsplan ins Leben gerufen und unterstützt diesen sowie die Finanzierung in Zusammenarbeit mit UNICEF Belgien. Der BFHI-Aktionsplan ist zudem auf den belgischen Nationalen Ernährungs- und Gesundheitsplan abgestimmt.

BFHI setzt internationale Standards, unter anderem in Bezug auf die Qualität der Stillbetreuung, die elterliche Begleitung und die Vermarktung von Säuglingsnahrung.

Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um das Siegel „Babyfreundliches Krankenhaus“ zu erhalten?

Um das BFHI-Siegel zu erhalten, müssen Krankenhäuser:

  • sich an praktische Stillempfehlungen halten;
  • werdende Eltern, Wöchnerinnen und ihre Partner angemessen informieren und begleiten;
  • die folgenden Kriterien für den Erhalt des Qualitätszertifikats erfüllen:
  1. Einhaltung der 10 Bedingungen für eine optimale Stillbegleitung. 80 % des medizinischen Personals muss im Stillen geschult sein;
  2. Erfolgsquote von min. 75 % ausschließlichen Stillens von der Geburt bis zur Entlassung des Babys aus dem Entbindungsdienst;
  3. Respekt der physischen und psychischen Bedürfnisse der Mütter während der Wehen und der Geburt;
  4. Schutz der Familien vor kommerziellen Einflüssen im Zusammenhang mit der Ernährung von Säuglingen;
  5. Informationen und Unterstützung für Mütter, die ihre Babys nicht stillen.
 

Koordination des BFHI-Projekts 

Der Koordinator begleitet die Krankenhäuser bei der Erlangung des BFHI-Zertifikats.
Dieses Coaching umfasst:

  • Besuche in Krankenhäusern, um die Planung und die umzusetzenden Strategien auszuarbeiten;
  • die Koordination des BFHI-Projekts;
  • die Organisation und Bewertung des Akkreditierungsprozesses, einschließlich der Ausbildung und des Coachings von Gutachtern.
 

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Contact information

Adresse électronique : bfhi-ihab@health.fgov.be