Dieser Bereich umfasst alle Produkte und Produktbestandteile im Zusammenhang mit Bekleidungstextilien (Sport-, Freizeit-, Regen-, Nachtbekleidung, Unterwäsche, Babykleidung, Strumpfhosen, Strümpfe, Socken, ...), einschließlich der verwendeten Stoffen, Garnen, Fasern, ... Er bezieht sich nur auf die Business-to-Consumer-Abteilung.

Wieso diesen Bereich unterstützen? 

Der Textil- und Bekleidungssektor in Belgien ist dynamisch: er beschäftigt fast 13.000 Mitarbeiter in über 250 Unternehmen, von denen 95% kleine und mittlere Unternehmen sind, und sein Umsatz wächst ständig.

Die Textilindustrie ist jedoch eine der umweltschädlichsten Industrien der Welt und verursacht einen beträchtlichen Ressourcenverbrauch: für den durchschnittlichen Kleiderverbrauch eines Europäers werden 9 m³ Wasser, 400 m² Land und 391 kg Rohstoffe benötigt. Der Bekleidungssektor wird heute aufgrund der Vorherrschaft der Fast Fashion vom linearen Modell (extrahieren-herstellen-wegwerfen) beherrscht. Dieser Trend veranlasst Marken dazu, mehrere Kollektionen pro Saison zu produzieren, die billig und von schlechter Qualität sind. Neben einer verkürzten Lebensdauer aufgrund schlechter Eigenschaften ermüden die Verbraucher immer schneller an ihrer Kleidung. Zum Beispiel warf 2018 in Belgien eine Person durchschnittlich 14,8 kg Kleidung weg, was einem Anstieg von 10% im Vergleich zu 2013 entspricht, und die Zahl steigt weiter an. Nur 1% der Textilien werden zu neuen Kleidungsstücken recyclet, während 87% einfach verloren gehen.

Parallel zu diesem vorherrschenden System können wir eine Gegenbewegung und ein wachsendes Interesse an alternativen Modellen beobachten. Beispielsweise arbeiten einige belgische Marken nach dem Modell der Kreislaufwirtschaft: sie verwenden recycletes Material oder organisieren Rücknahmekampagnen für gebrauchte Kleidung.

Mit diesem Projektaufruf versuchen wir, Unternehmen zu unterstützen, die in dem Textil- und Bekleidungssektor tätig sind und den europäischen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, insbesondere die EU-Strategie für nachhaltige Textilien mit ihrer Liste von Maßnahmen zur Reduzierung und Wiederverwendung von Materialien in Textilien, vorgreifen wollen.

In Betracht kommende Projekte 

Im Rahmen dieses Projektaufrufs wird der Schwerpunkt auf Projekte gelegt, die zum SystemWandel beitragen, und werden Projekte gesucht, die Ökodesign-Lösungen vorschlagen im Hinblick auf: 

  • eine auf ein Minimum reduzierte (primäre) Nutzung von Materialien bei der Herstellung eines Kleidungsstücks: weniger neue Materialien, weniger Reststoffe und Abfälle, mehr biobasierte Materialien und mehr wiederverwendete oder recyclete Materialien, Verwendung lokaler Materialien;
  • eine Verlängerung der Lebensdauer: hochwertige Materialien, zeitlose Mode, Kokreation usw.; 
  • eine multifunktionale Nutzung: Kleidung, die für verschiedene Anlässe geeignet ist; 
  • Wiederverwendung (einschließlich Reparatur, Renovierung und Umgestaltung); 
  • Zerlegung, welche die Wiederverwendung oder Reparatur fördert; 
  • wirksames und hochwertiges Recycling (leicht trennbare und hochwertige Materialien); 
  • Rückverfolgbarkeit und Austausch von Informationen über Produkte und Materialien: die Integration von Informationen und digitaler Technologie bei der Gestaltung kombinieren, um die Rückverfolgung, wirksame Wartung und korrekte Verarbeitung entlang der gesamten Kette zu ermöglichen; 
  • die Entwicklung neuer Rücknahmesysteme, durch die deren Wiederverwendung/ Recycling erleichtert wird. 

Werden ebenfalls unterstützt: Projekte, die Geschäfts- und/oder Konsummodelle vorschlagen, die eine längere Nutzung des Produkts fördern, wie z. B. Design/Produktion auf Anfrage, Kleider Sharing, Modell „Produkt als Dienstleistung“, Verkauf von gebrauchten Textilien/zweiter Hand, kreislauforientierte Gestaltung auf Basis von Zusammenarbeit und Berechnungssysteme, welche die tatsächlichen Kosten des Textilprodukts anzeigen.

Weitere Einzelheiten zu den in diesem Zusammenhang zu entwickelnden Projekten finden Sie im Memorandum.